Das Erste Weihnachten Als Messdiener "Vor der Christmette war ich aufgeregt"

Viersen · Johanna Claser und Philipp Bott sind Messdiener in Dilkrath. Im vergangenen Jahr waren sie zum ersten Mal Weihnachten im Dienst. Damit jeder Ministrant weiß, was er an den Festtagen zu tun hat, wird heute in der Kirche geprobt

 Philipp Bott und Johanna Claser versehen Weihnachten ihren Dienst am Altar in der Kirche St. Gertrudis in Dilkrath. Die beiden finden festliche Messen besonders schön - und Weihnachten geht es in Dilkrath sehr festlich zu.

Philipp Bott und Johanna Claser versehen Weihnachten ihren Dienst am Altar in der Kirche St. Gertrudis in Dilkrath. Die beiden finden festliche Messen besonders schön - und Weihnachten geht es in Dilkrath sehr festlich zu.

Foto: Busch

Schwalmtal So richtig ausschlafen können Johanna Claser und Philipp Bott heute nicht. Die Kinder müssen pünktlich um 10 Uhr in der Kirche St. Gertrudis sein. Dann beginnt die Probe für die Christmette, die am Abend um 18 Uhr beginnt. Schwer fällt den Kindern das Aufstehen nicht, im Gegenteil: Die beiden sind gern Messdiener. Und festliche Messen, so wie an Weihnachten, finden sie besonders schön.

Nach der Erstkommunion im vergangenen Jahr beschlossen Johanna und Philipp, es ihren Geschwistern gleichzutun und Messdiener zu werden. Im Kommunionunterricht hatten die beiden schon einiges über den Gottesdienst gelernt, "und dann haben wir uns als Messdiener gemeldet und alles gelernt", berichtet Johanna. Die Zehnjährige findet es schön, die Gaben zum Altar zu bringen. Philipp erklärt: "Ich fand es cool, das zu sehen, denn sonst darf man da vorne ja nicht hin".

Im vergangenen Jahr waren die beiden zum ersten Mal als Messdiener im Einsatz. "Da war ich ganz aufgeregt", erinnert sich Philipp. "So viele Messdiener, so viele Leute waren da." Auch Johanna gibt zu, ganz schön aufgeregt gewesen zu sein - auch wenn die Jüngsten gar nicht viel zu tun hatten. In diesem Jahr wissen die beiden, was auf sie zukommt, dabei hilft auch die Probe am Morgen. "Jetzt bin ich nicht mehr so aufgeregt in der Kirche", ist Johanna überzeugt. Nur wegen der Geschenke, die es später gibt, werde sie wahrscheinlich aufgeregt sein.

Denn die Geschenke gibt es erst nach der Christmette. Die Familien gehen mit den Kindern zur Kirche. Und während sich Eltern, Großeltern, Tante und Onkel einen Platz suchen, gehen die Kinder in die Sakristei und schlüpfen in die Kleidung der Ministranten, in Talar und Rochett. Dabei achten die Kinder darauf, dass ihr Gewand lang genug ist, denn die Kirchenbesucher sollen die Hosenbeine der Messdiener nicht sehen. "Es gibt genügend Talare, auch große", erklärt Philipp, "aber die großen kratzen". Turnschuhe sind am Altar völlig okay. Lässige Shirts hingegen nicht: "Die Kapuze vom Kapuzenpulli darf nicht rausgucken", weiß Philipp.

Viele Aufgaben haben die Messdiener seit ihrer Einführung im vergangenen Jahr schon kennengelernt. Sie wissen, wie man ein Weihrauchfass schwenkt, wie man die großen Leuchter hält oder das Kreuz, das bei Beerdigungen zum Grab getragen wird. "Und als Messdiener darf man auch die Kerzen auspusten", erklärt Johanna. Die Kinder waren als Ministranten bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen im Einsatz, wo es manchmal ein kleines Trinkgeld für die Messdiener gibt, sie haben mit den Gläubigen aus Dilkrath auf die Rückkehr der Kevelaerpilger gewartet und sind mit den Kreuzweg gegangen.

Weihnachten ist für die Schüler ein ganz besonderes Fest. Die Kirche ist geschmückt, im Gottesdienst geht es sehr feierlich zu. Viele Kerzen brennen, es riecht nach Tannennadeln und Weihrauch. Ihre Einsätze sprechen die Messdiener per Handy ab, dafür haben sie eine Whatsapp-Gruppe. "Manchmal ist man nur ganz selten dran, manchmal mehrere Tage hintereinander", erklärt Philipp - jeder eben so, wie er Zeit hat. Johannas Einsatzplan sieht in diesem Jahr einen weiteren Dienst vor: Am zweiten Weihnachtstag steht sie wieder am Altar.

(RP)
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