Viersen Was der Heimatverein über die Archiv-Neubaupläne denkt

Viersen · Schwarzweiß-Positionen helfen in der Diskussion um das Kreisarchiv nicht weiter. Deshalb hat der Verein für Heimatpflege Viersen die Pläne für eine Fusion mit dem Kreisarchiv auch nicht bedingungslos abgelehnt, obwohl er sicherlich der größte Nutzer und Publizist des selbstständigen Stadtarchivs ist und dessen Arbeiten über alle Maßen zu schätzen weiß und sie fördert. Vielmehr hat er im Einzelnen dargelegt, dass unter bestimmten Bedingungen ein neu zu bauendes Kreisarchiv sehr wohl ein Gewinn für Viersen sein kann.

 In einem Gastbeitrag nimmt Albert Pauly, Vorsitzender des Heimatvereins, Stellung zum geplanten Neubau des Kreisarchivs.

In einem Gastbeitrag nimmt Albert Pauly, Vorsitzender des Heimatvereins, Stellung zum geplanten Neubau des Kreisarchivs.

Foto: Fotostudio Süd

1) Als Standort Viersen zu verlangen, folgt zwangsläufig aus der größten Einwohner- und Besucherzahl sowie aus der überwältigenden Publikationslandschaft und den Initiativen der Stadt zur kulturellen Bildung. Dem wird sich der Kreis nicht versagen können.

2) Fälschlich wird von Vielen angenommen, wenn man sich für das selbstständige Stadtarchiv Viersen entschiede, hätte man mit den Baukosten und den sonstigen Kosten des neu zu bauenden Kreisarchivs nichts zu tun. Das Gegenteil ist richtig: Auch wenn Viersen selbstständig bleibt und das neue Kreisarchiv in Kempen, Willich oder Grefrath gebaut würde, zahlt Viersen es in gleichem Umfange per Kreisumlage mit wie bei einer Fusion.

3) Also kann es hier doch nur darum gehen, ob bei einer Fusion die hohen Qualitäten des städtischen Bürger-Archivs in einem Kreisarchiv mit Standort Viersen erhalten werden können. Denn die Stadt und der Heimatverein wollen die Vorteile ihres Archivs erhalten, wie auch der städtische Kulturdezernent Paul Schrömbges zu Recht zur Bedingung gemacht hat. Hierzu heißt es in der Vorlage für den Kultur-Ausschuss der Stadt Viersen aber nur, "die Zusagen der Kreisverwaltung seien als Absichtserklärungen zu werten und im Sinne einer belastbaren Lösung nicht ausverhandelt". Was hindert die Parteien daran, vor einer endgültigen Entscheidung dies auszuverhandeln? Nur dann würde man doch eine endgültige Entscheidung treffen können. Denn auch der Kreis-Kulturdezernent Ingo Schabrich hat seinerseits zu Recht festgestellt, dass im neuen Kreisarchiv "modernste Technik, multifunktionale Vortrags- und Ausstellungsräume sowie eigene Räumlichkeiten für die ehrenamtliche Arbeit für das Stadtarchiv Viersen neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnen" würden.

Unser Gastautor ist Vorsitzender des 1100 Mitglieder starken Vereins für Heimatpflege Viersen.

(RP)
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