Kultur-Tipp Weihnachtliches aus Skandinavien

Viersen · Die Ausstellung "Trolle, Tomte, Nisse" im städtischen Kramer-Museum in Kempen entführt ins Weihnachtsland. Lustige Wichtel und Lichterbögen stimmen ein aufs Fest

 Wichtel spielen in Skandinavien eine wichtige Rolle. Mehr darüber erfahren Besucher der aktuellen Ausstellung im Kempener Kramer-Museum.

Wichtel spielen in Skandinavien eine wichtige Rolle. Mehr darüber erfahren Besucher der aktuellen Ausstellung im Kempener Kramer-Museum.

Foto: Prümen

Unterm geschmückten Baum hat er sich versteckt, der gute Hauswichtel Tomte, den Astrid-Lindgren-Fans aus den Büchern der schwedischen Autorin kennen. Um ihn herum stehen Naturholzmöbel und schlichte weihnachtliche Dekoration. "Das ist ein typisches schwedisches Weihnachtszimmer", sagt Monika Lennartz. Weiße oder naturbelassene Möbel gehören dazu, das Dalapferd, eine Figur der heiligen Lucia und eine geschmückte Weihnachtstafel.

Zu sehen ist dieses Zimmer noch bis zum 14. Januar in der ersten Etage des Kramer-Museums im Kulturforum an der Burgstraße 19 in Kempen. Mit Doris Morawietz und Mitarbeitern des städtischen Museums hat Lennartz die Ausstellung konzipiert. Die Mönchengladbacherin hat dafür ihre private Sammlung zur Verfügung gestellt. Möbel und einige Objekte kommen aus dem Museum. "Ich sammele seit 25 Jahren alles rund ums Brauchtum und religiöse Kunst", erzählt die 66-Jährige, die schon einige Ausstellungen im Museum, das sich auf niederrheinische Sakralkunst spezialisiert hat, mit Objekten bereichern konnte.

Obwohl Lennartz nie die skandinavischen Länder bereist hat, sind die meisten Stücke Originale aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Auch hat die Sammlerin viel Wissenswertes über typische Weihnachtsbräuche dort gelesen. Dieses Wissen wird verkürzt auf kleinen Tafeln in der Ausstellung wiedergebeben. Ausführlicher können Besucher den Hintergrund zu den Stücken im Begleitheft nachlesen. Am besten aber ist es, mit Lennartz durch die Ausstellung zu gehen.

"Das Dalapferd schnitzten Fischer im südschwedischen Dalarna schon im 17. Jahrhundert als Spielzeug für die Kinder", erzählt die Sammlerin. "Händler verkauften die kleinen Holzpferde, und die ärmliche Region hatte ein Zubrot." Zur Weltausstellung 1939 schickten die Schweden ein drei Meter hohes Dalapferd nach New York, wodurch das Holzpferd weltberühmt wurde.

Stefanie Wickerath

Info Die Ausstellung ist bis zum 14. Januar 2018 geöffnet; dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet zwei Euro.

(RP)
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