Brüggen Wenig Teilnehmer: Ende für Umwelttag?

Brüggen · Auch die Ticketverlosung für ein Borussia-Mönchengladbach-Spiel hatte nicht geholfen: Beim Umwelttag der Burggemeinde war die Resonanz so niedrig wie selten: Gerade mal 40 Helfer machten mit

 Antonius Kiwall und Markus Lücker von der Brüggen/Brachter Jägerschaft fanden im Unterholz im Brachter Wald bei Heidhausen ein Ruderboot aus Kunststoff und warteten im "Spargelmeer" auf den Abtransport.

Antonius Kiwall und Markus Lücker von der Brüggen/Brachter Jägerschaft fanden im Unterholz im Brachter Wald bei Heidhausen ein Ruderboot aus Kunststoff und warteten im "Spargelmeer" auf den Abtransport.

Foto: F.H.Busch

Nur 40 Helfer haben beim Brüggener Umwelttag mitgemacht. In Born und Bracht waren je 20 Menschen unterwegs, um achtlos weggeworfenen Unrat einzusammeln. Ordnungsamtsleiter Jürgen Mörschbächer konnte nur vermuten, warum die Beteiligung so gering war. "Das Wetter war wohl zu schön. Die Leute machen lieber etwas anderes, als mitzuhelfen hier sauber zu machen", sagt Mörschbächer bedauernd. Auch wenn die Teilnahme sehr mager war: "Diejenigen, die mitgemacht haben, waren fleißig", lobt der Ordnungsamtsleiter. Aber es würden immer dieselben Leute kommen. Ob diese Aktion im kommenden Jahr überhaupt noch einmal stattfindet, dazu wollte Jürgen Mörschbacher gestern nicht sagen.

Seit mehreren Jahren organisiert die Gemeinde das Großreinemachen. Mehrere Container konnten in der Vergangenheit befüllt werden. In diesem Jahr war die Ausbeute gering: Alle Müllbeutel passten locker in einen einzigen Container. Gefunden wurde auch ein Sack gekeimter Kartoffeln, diverse Pfandflaschen, ein leerer Ölkanister, verrostete Autoteile, ein Koffer, ein Plastikeimer und auch ein Plastikstuhl. "Und ich habe einen schönen alten Hut gefunden", sagt Mörschbächer grinsend. Den hat wohl jemand bei einem heftigen Windstoß verloren.

Angelika Riemann war mit ihren beiden Enkeln unterwegs. Ausgestattet war das Trio mit Pickern, Handschuhen und Müllbeuteln. Zum Glück haben sie nichts Ekelerregendes gefunden. Lediglich Verpackungen eines Schnellimbisses, Getränkedosen oder Kaffee-To-Go-Pappbecher. Dazu kam der üblichen Müll wie Papiertücher oder Plastikverpackungen. Zur Belohnung erhielten die Kinder Kappen und Stoffbeutel, die die EGN gesponsert hatte.

Drei Mitglieder der St.-Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 zogen am Borner See entlang und hielten dort nach Unrat Ausschau. "Was mich aufregt ist, wenn die Leute den Hundekot in Beutel tun und den Beutel dann anschließend ins Gebüsch schmeißen", beklagte Dieter Lankes. Allerdings freute er sich sehr über die Jogger und Radler, die ihm begegneten. "Fast alle haben sich dafür bedankt, dass wir dort den Müll einsammeln."

Ulrich Siebert (Grüne) war neben einem sachkundigen Bürger laut Ordnungsamtsleiter Jürgen Mörschbächer der einzige Teilnehmer aus den Reihen der Brüggener Politik.

Erneut halfen zehn Asylbewerber aus Bracht beim Umwelttag, sie sammelten auf dem Depotgelände Müll ein. Bereits 2016 waren sie dabei. Eine Hülster Familie nahm sich ein Gebiet in der näheren Umgebung vor, ebenso eine Alster Familie. Die Borner Grundschule hatte bereits vorher ein Gebiet gesäubert, die Brachter Grundschüler ziehen morgen los. Von der Jugendfeuerwehr beteiligten sich in Bracht acht Mitglieder. Der Hegering und der Reiterhof Gendrisch hatten laut dem Ordnungsamtsleiter allerdings bereits eigenständige Umweltaktionen.

(bigi)
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