Kommentar Weniger Arbeitslose im Kreis Viersen

Kommentar · Beim Aufschwung ist Geduld gefragt

Passend zum Frühjahrsbeginn gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Klar, die Krise ist noch längst nicht überwunden, aber es gibt wieder Licht am Ende des Tunnels. Aufatmen auch darüber, dass die Kurzarbeit nicht zur Vorstufe für Entlassungen wurde, sondern tatsächlich dazu beigetragen hat, die Belegschaften zusammen zu halten. Wenn die Firmen merken, dass es weiter aufwärts geht, wird es auch weitere Neueinstellungen geben. Aber es ist Geduld gefragt.

kreis viersen (hd) Von einer Frühjahrsbelebung ist der Arbeitsmarkt im Kreis Viersen geprägt. Die Zahl der Beschäftigungslosen sank um 144 auf 11769, die aktuelle Quote liegt bei 7,7 Prozent. "Wir sind noch nicht über den Berg, aber die Trendwende ist geschafft", erklärte Peter Ewert, Leiter der Arbeitsagentur Krefeld-Kreis Viersen, gestern bei der Vorlage der Monatsstatistik. Im vergangenen Jahr sei die Arbeitslosigkeit im März erstmals gestiegen: "In diesem Jahr können wir wieder die saisontypische Belebung beobachten. Vor allem in den witterungsbedingten Außenberufen verzeichnen wir eine steigende Kräftenachfrage." Allerdings falle die Frühjahrsbelebung deutlich schwächer aus als in den Jahren 2007 und 2008, von einer Entwarnung am Arbeitsmarkt könne daher noch keine Rede sein.

Überall im Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken, außer in Willich: Hier sind mit 1503 Personen 31 mehr ohne Beschäftigung, was aber in den Augen Ewerts zufallsbedingt und kein Alarmsignal ist.

Immer noch ist in vielen Betrieben Kurzarbeit angesagt, die Zahl der Neumeldungen ist allerdings im Laufe des Monats deutlich zurückgegangen. Erfreulich zu beobachten: Viele Firmen sind inzwischen zur Vollarbeit zurückgekehrt, haben keine Mitarbeiter entlassen: "Damit hat sich die Kurzarbeit als Instrument zur Sicherung der Arbeitsplätze bewährt", erklärt der Agenturleiter.

Ein sicheres Zeichen, dass es aufwärts geht, ist die steigende Kräftenachfrage. Stellen gibt es vor allem im verarbeitenden Gewerbe sowie in Lager und Logistik. Letztgenannter Sektor ist ein besonderes Indiz: "Wenn der Aufschwung kommt, gibt es wieder mehr zu transportieren."

(RP)
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