Viersen Wenn die Traktor-Fans das Fieber erfasst

Viersen · Zum sechsten Mal richtet die KLJB am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Juni, ein eigenes Tractor Pulling aus.

 Natürlich lassen sich die jungen Landwirte immer etwas Neues einfallen. In diesem Jahr wird ein Lauf der Pro-Stock-Klasse ausgetragen. Das ist die mit elf Tonnen größte Klasse der sogenannten "seriennahen" Traktoren.

Natürlich lassen sich die jungen Landwirte immer etwas Neues einfallen. In diesem Jahr wird ein Lauf der Pro-Stock-Klasse ausgetragen. Das ist die mit elf Tonnen größte Klasse der sogenannten "seriennahen" Traktoren.

Foto: Ahlen

Es ist ohrenbetäubend laut, es verdunkelt den Himmel mit dichten schwarzen Wolken - und es ist faszinierend: Tractor Pulling. Die Mitglieder der Dülkener Landjugend sind schon seit etlichen Jahren von diesem Fieber erfasst. Und die Zeiten, in denen sie mit weit aufgerissenen Augen am Rande der Strecke gestanden haben, wenn andere fuhren, sind lange vorbei. Schon zum sechsten Mal richtet die KLJB am 20. und 21. Juni ein eigenes Tractor Pulling aus. Längst sind die Dülkener ein fester Bestandteil der Szene, die bei ihnen ausgetragenen Läufe gehören zur Meisterschaft - wer hier in seiner Klasse siegt, ist für den Endlauf der stärksten Traktoren im Herbst qualifiziert.

Und natürlich lassen sich die jungen Landwirte in jedem Jahr etwas Neues einfallen. In diesem Jahr wird erstmals ein Lauf der Pro-Stock-Klasse auf ihrem Acker ausgetragen. Das ist die mit elf Tonnen größte Klasse der sogenannten "seriennahen" Traktoren. Hier müssen die Fahrer im Laufe der Saison Punkte bei jedem Rennen sammeln, genau wie in der Formel 1. Darüber kommt nur noch die Freie Klasse. Und in der sind den Schraubern keine Grenzen mehr gesetzt. Hubschrauber-Motoren, Turbinen, hinter-, über- oder nebeneinander, riesige Hinterreifen und jede Menge fahrerisches Können begeistern dabei die Zuschauer.

Jeder kann sich leicht begeistern lassen, die Regeln sind ganz einfach und lassen sich schon beim ersten Zusehen leicht verfolgen. Der Sport ist in den 1940-er Jahren in Amerika entstanden - wahrscheinlich an der Theke, bei einem Gespräch darüber, wer denn nun den leistungsfähigsten Trecker hat. Über eine Strecke von 100 Metern - im Idealfall - muss die Maschine einen Bremswagen ziehen. Das Gemeine: Während der Fahrt rutscht das Gewicht auf dem Wagen immer weiter nach hinten, so dass er schwerer und schwerer wird. Wenn sich dann der Trecker vor der 100-Meter-Marke auf die Hinterräder stellt und keinen Zentimeter mehr weiter will, dann war es nichts mit dem "Full Pull", den alle anstreben. 100 Meter weit kommen und dann hören, wie der Moderator den "Fuuuuuuhullll Pulllllll" verkündet. Die KLJB ist gut aufgestellt für die großen Tage. Austragungsort ist Bockert, ein Feld an der Hardter Straße in der Nähe des Ortsausgangs. "Bockert ist gut", sagen die jungen Landwirte. "Da waren wir vor einigen Jahren schon, und das Wetter war gut." Im letzten Jahr hatten sie die Veranstaltung nach vielen tollen Läufen wegen eines schweren Unwetters abbrechen müssen.

KLJBler sind bei den Läufen ebenfalls vertreten. Das "Team Dülken" tritt mit der "Angry Betty" an, das "Team Coenen" schickt gleich vier Traktoren ins Rennen, zwei davon in den Bauernklassen, in denen Trecker starten, die nicht speziell umgebaut sind, sondern den Rest des Jahres ihren Dienst auf dem Feld versehen. Viele fleißige Hände kümmern sich auch um die Gäste. Dabei wird auch dem Traktoren-Fieber der Kleinsten schon Rechnung getragen: Selbst die Hüpfburg ist ein Trecker.

(hah)
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