Kreis Viersen WFG baut auf die "Invest Region Viersen"

Kreis Viersen · Geschäftsführer Peter Hauptmann betreibt künftig mit dem Businessclub Maas Rhein ein Liaison Office. Dahinter steckt eine gebündelte Dienstleistung in Viersen und Venlo für Unternehmer und ihre Wünsche aus beiden Ländern.

 Der Begriff "Invest Region Viersen" ist eine Feststellung und Botschaft zugleich, mit der Peter Hauptmann als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Kreis künftig arbeiten will. Er richtet die WFG über Grenzen hinweg neu aus.

Der Begriff "Invest Region Viersen" ist eine Feststellung und Botschaft zugleich, mit der Peter Hauptmann als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Kreis künftig arbeiten will. Er richtet die WFG über Grenzen hinweg neu aus.

Foto: Busch

Peter Hauptmann und Lei Heldens haben sich augenscheinlich gesucht und gefunden. Hauptmann will mit der Wirtschaftsförderung (WFG) im Kreis Viersen Grenzen überschreiten, und Lei Heldens ist als Präsident des Business-Clubs Maas-Rhein ständig auf der Suche nach weiteren, möglichst deutschen Mitgliedern. Hier geht es aber nicht um eine internationale Männerfreundschaft, vielmehr wollen beide Geschäfte anbahnen. Damit das besser klappt, richtet die WFG ein "Liaison Office" ein. Es hilft Unternehmen unmittelbar dabei, mit und in den Niederlanden Geschäfte zu machen.

Den umständlichen Begriff der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen schenkt sich Hauptmann künftig. Er wirbt mit der "Invest Region Viersen" vom 6. bis zum 8. Oktober auf der Münchner Fachmesse Expo Real, wo auf dem Gemeinschaftsstand des Niederrheins die Internationalität des hiesigen Raumes herausgestellt wird. Genau darauf zielt Hauptmann ab. Er hat, seitdem er vor wenigen Monaten die Geschäftsleitung der WFG übernahm, zahllose Gespräche geführt. Er wollte wissen, was Unternehmer von ihm erwarten und hat ihnen vorgeschlagen, sich über die Grenzen des Kreises hinaus für sie zu engagieren. "Der Wunsch zur stärkeren Vernetzung überlagert alles. Es gibt ein deutliches Interesse von Unternehmern an grenzüberschreitenden Kontakten. Das gilt auch für Betriebe, die nicht unmittelbar an der Grenze liegen", berichtet Hauptmann.

Weil es die instrumentalisierte Wirtschaftsförderung in der Region Venlo nicht gibt, bedient Hauptmann sich des Business-Clubs, in dem 125 niederländische und deutsche Unternehmer Mitglied sind. Lei Heldens' Büro im Innovaturm auf dem früheren Floriade-Gelände ist das Gegenstück des Liaison Office in Viersen. Außerdem knüpfte Hauptmann Kontakt zu Peter Tissen, dem Vorsitzenden von Ondernemend Venlo. Mehr als tausend Unternehmer haben sich darin organisiert. Die WFG hat außerdem das Ziel, mit der Provinz Limburg auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung zu kooperieren.

Peter Hauptmann will die WFG weiterentwickeln. Die Aufgaben Grundstücksvermarktung und Infrastrukturentwicklung behält er bei. "Aber heute beginnt die eigentliche Arbeit, wenn das Grundstück verkauft ist. Das Unternehmen will begleitet werden bei der Ansiedlung und ruft darüber hinaus Dienstleistungen ab. Die Lücke muss geschlossen werden", erklärt Hauptmann. Einbinden in den Prozess will er die Wirtschaftsförderer in den Kreisgemeinden. "Das Potenzial ist da, der Funke der Begeisterung muss überspringen auf alle Akteure", sagt er. "Wir haben Flächen, und es werden perspektivisch demnächst durch den Flughafen Elmpt noch mehr. Wenn wir dort 150 Hektar Industrie- und Gewerbegebiet entwickeln, dann hat das eine enorme Wirkung über die Kreisgrenzen hinaus - nicht nur in die Niederlande." Hauptmann wirbt um "gute Nachbarschaft daher auch in Krefeld oder Mönchengladbach. Die Lage des Kreises zwischen Düsseldorf und Venlo sei eine Chance: "Ich habe mich sofort und immer wieder gefragt, warum macht das hier keiner? Die Lage nicht zu nutzen, halte ich für sträflich."

(RP)
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