Niederkrüchten Wie Gero-Kreuz im Dom

Niederkrüchten · Das Gero-Kreuz im Kölner Dom ist eines der ältesten erhaltenen Großkruzifixe Europas nördlich der Alpen – aber nicht das einzige dieser Art. Der Korpus in der Brempter Kapelle, ebenfalls aus karolingisch-ottonischer Zeit, weist frappierende Ähnlichkeiten auf: die Stellung der Hände, die Darstellung der nebeneinander angeordneten Füße des Gekreuzigten. "Das Kostbarste ist diese Christusfigur", sagt Pfarrer Schweikert mit glänzenden Augen. "Und das Zweitkostbarste die Madonna mit der Birne, eine von drei Skulpturen aus dem 15. Jahrhundert." Keiner wisse genau, was die Frucht in der Hand der Muttergottes bedeuten soll. "Vielleicht ein Zeichen der Kostbarkeit", mutmaßt Schweikert. "Solche Darstellungen sind selten zu finden."

Die Entstehung der Kapellenbänke mit geschnitzten Engelsköpfen, Anno 1719, hängt vermutlich mit der Entstehung des Altars zusammen. Vor dem Altar aber stießen die Restauratoren auf eine Überraschung: Als letztes Stück nahm sich der Restaurator eine Leinwand im Rahmen vor, die vor dem Altar stand und sich noch in Arbeit befindet. Unter einer weißen Schicht kamen Tapetenreste zum Vorschein, darunter entblätterte der Restaurator ein Blumenornament und das Original-Gemälde, den Gang der Jünger nach Emmaus, rückseitig ein Medaillon mit dem Hl. Georg.

(RP)
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