Viersen Wieder Sachbeschädigung an Irmgardiskapelle

Viersen · Unbekannte haben das Kapellchen am Heiligenberg mit schwarzer Schrift beschmiert. Jetzt läuft eine Anzeige

 "Ich will mein Land zurück" steht an der Kapelle.

"Ich will mein Land zurück" steht an der Kapelle.

Foto: Buschkamp

Das war kein guter Start in das Jahr 2017 für Pfarrer Michael Schlößer: Der Geistliche, der auch für die Irmgardiskapelle auf dem Heiligenberg in Süchteln zuständig ist, musste Anzeige bei der Polizei erstatten - wegen Sachbeschädigung.

Unbekannte haben die weiße Fassade des kleinen Kapellchens, das der Irmgardis gewidmet ist, einen schwarzen Schriftzug hinterlassen. "Das ist nicht das erste Mal, dass Schmierfinken dort aktiv sind", erklärt der Pfarrer gegenüber unserer Redaktion.

Schlößer hat jetzt bei der Polizei Anzeige erstattet. Dies bestätigte gestern ein Polizeisprecher. Wann genau die Kapelle mit dem Satz "Ich will mein Land zurück" beschmiert wurde, steht aber nicht fest. Die Polizei hofft auf Zeugen. Bereits vor vier Monaten, am 28. August, hatten Unbekannte das Kapellchen heimgesucht und an der schmalen Seiten des Gebäudes einen schwarzen Schriftzug hinterlassen. Damals hatte die Pfarrgemeinde keine Anzeige erstattet.

Das Kapellchen ist der Stadtpatronin von Süchteln gewidmet. Einmal im Jahr, im September, steht es im Blickpunkt der Aufmerksamkeit: Dann wird der beschauliche Heiligenberg zum Treffpunkt für zahlreiche Menschen. Zur Irmgardisoktav pilgern viele Gruppen und einzelne Gläubige, insgesamt einige hundert Menschen, dorthin. Die Verehrung von Irmgardis hat in Süchteln tiefe Wurzeln: Die gottesfürchtige Grafentochter aus Aspel bei Rees soll im elften Jahrhundert im Wald gelebt haben, am Heiligenberg soll sie 1047 auch gestorben sein. Obwohl Irmgardis nie offiziell heiliggesprochen wurde, wird sie von vielen Süchtelnern aber tief wie eine Heilige verehrt.

(busch)
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