Kindesmissbrauch Willicher Priester zu sechs Jahren Haft verurteilt

Krefeld/Willich · Das Krefelder Landgericht hat den Willicher Pfarrer Georg K. zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt. Georg K. wird beschuldigt, sein Patenkind und dessen Bruder über einen Zeiraum von fünf Jahren insgesamt 25 Mal sexuell missbraucht zu haben.

Krefeld: Pfarrer aus Willich wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht
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Krefeld: Pfarrer aus Willich wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht

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Foto: dpa, rwe lof

Die Krefelder Staatsanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre Haft gefordert, das Gericht verurteile Pfarrer Georg K. schließlich sogar zu sechs Jahren Gefängnis. Es sprach den katholischen Priester in insgesamt 25 Fällen des Kindesmissbrauchs für schuldig, darunter acht Fälle von sexuellem Missbrauch Schutzbefohlener, 13 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und vier Fälle von schwerem sexuellen Missbrauch an Kindern.

Georg K. hatte im Prozess kein Geständnis abgelegt. Das Gericht hielt aber die Aussagen der Zeugen für so glaubhaft, dass es auch ohne ein Geständnis des 56-Jährigen zu seinem Urteil kam. Auch die beiden Opfer, heute 21 und 24 Jahre alt, hatten als Nebenkläger vor Gericht ausgesagt. Der heute 24 Jahre alte Mann, das Patenkind des Pfarrers, war zu Beginn des Missbrauchs elf Jahre alt, sein Bruder war acht Jahre alt.

Für den Angeklagten spreche, so Richter Herbert Luczak, dass er nicht vorbestraft sei und dass die Taten schon lange zurück lägen. Georg K. habe vor Gericht geäußert, dass er den beiden Kindern keinen Schaden habe zufügen wollen. Vielmehr habe er sie zu seinen "sexuellen Partnern" heranziehen wollen und erreichen wollen, dass auch sie Gefallen an den sexuellen Handlungen fänden, sagte Richter Luczak. Georg K. habe den Kindern viele Geschenke gemacht, sei mit ihnen auf Ausflüge gefahren.

"Er hätte aber wissen müssen, dass er durch den sexuellen Missbrauch den Kindern Schaden zufügte", sagte Luczak. Abschließend sagte der Richter, er hoffe, dass bei den Opfern und auch bei der Familie keine Schäden zurück blieben. Die Eltern hatten vor Gericht ausgesagt, nicht von den Missbrauch gewusst zu haben.

Georg K. entschuldigte sich am Freitag bei den Opfern.

(lsa)
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