Brüggen Wo ist der Brüggener Schafbock Mapler?

Brüggen · Ein Brüggener Ehepaar bangt um einen Schafbock, der wahrscheinlich bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag gestohlen wurde.

 Der Sohn des verschwundenen Bocks (vorn) schaut scheinbar fragend in die Kamera. Das Verschwinden von Mapler gibt Rätsel auf.

Der Sohn des verschwundenen Bocks (vorn) schaut scheinbar fragend in die Kamera. Das Verschwinden von Mapler gibt Rätsel auf.

Foto: Ahlen

Wenn Bettina Keller auf die Weide in den Benden kommt, dann gehen zehn Köpfe hoch und 20 Augen sehen sie erwartungsvoll an. Die zehn Schafdamen kennen ihre Besitzerin genau.

Doch eigentlich müssten da elf Augenpaare sein. Denn zu der Herde gehört auch noch Schafbock Mapler. Aber der fehlt. Er wurde gestohlen. Wahrscheinlich in der Nacht zu Montag.

Am Sonntagabend haben Bettina Keller und ihr Mann den Bock erst wieder zu der Herde zurückgebracht. Gemeinsam mit seinem Sohn hatte er bis dahin ein Grundstück, das neben dem Haus der Familie liegt, abgeweidet. Während der jüngere Bock dann zu drei Schafdamen auf eine Weide direkt am Haus umzog, ging Mapler zu den anderen zehn Schafen in die Benden, knapp 200 Meter vom Wohnhaus entfernt. Er ist das Leittier der Herde und sehr zahm, lässt sich von seiner Besitzerin auch an der Leine führen. Auf Fremde reagiert die gesamte Herde aber misstrauisch und hält immer einen Sicherheitsabstand ein.

"Am Montag habe ich dann wohl nicht richtig gezählt beim Füttern", erzählt Bettina Keller. Dass eine gewisse Unruhe in der Herde war, habe sie wohl gespürt. Dienstagmorgen dann die Gewissheit: Da stehen nur zehn Schafe, nicht elf. Und als ihr Mann die Weide betrat, reagierten die Tiere regelrecht panisch. Das Ehepaar suchte alles ab, Nachbarn halfen. "Der Zaun ist nirgendwo kaputt, nirgendwo beschädigt", sagt Bettina Keller. An zwei Stellen in Richtung Deichweg ist er niedriger als anderswo. Ein Schaf kommt nicht hinüber - ein Erwachsener schon. Aber das erklärt Maplers Verschwinden nicht. Er wäre nicht einfach mit einem Fremden mitgegangen. Und um das Tier erst zu isolieren und dann einzufangen, würde man mindestens zwei Erwachsene brauchen, da ist Bettina Keller sicher. Außerdem wiegt er 50 Kilogramm. Deshalb ist die Besitzerin auch sicher, dass es den Dieben gezielt um den Bock gegangen ist: "Eines der viel leichteren weiblichen Tiere einzufangen, wäre einfacher gewesen."

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Alle Nachbarn halten mit die Augen offen. Wer an der Weide vorbeikommt, zählt die Tiere durch. Bettina Keller hat Angst, es könne noch ein Schaf gestohlen werden. Auch ihre Pferde stehen dort.

Mapler ist schon bei der Familie geboren. Seine Mutter haben die Besitzer 2012 als Lamm von Hand aufgezogen. Mit ihr fing für das Paar die Schaf-Haltung an.

Der Brüggener Bock ist nicht das erste Tier, das in den vergangenen Wochen gestohlen wurde: Am 25. September verschwand in den Morgenstunden ein Schaf von einer Weide in Amern. Am 2. Oktober konnte ein Zeuge einen weiteren Schafdiebstahl von dieser Weide vereiteln. Da waren mehrere Personen mit einem roten Ford-Kombi vorgefahren und auf die Weide gegangen. Am 25. Oktober verschwanden zwei junge Kamerun-Schafe in den Süchtelner Höhen. Schaf Maja, das mit der Flasche aufgezogen und absolut zahm war, wurde noch in derselben Nacht im Tierheim in Rheydt abgegeben.

Die Polizei sieht keinen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Taten, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte. Die Ermittlungen der Polizei dauern aber in allen Fällen an: Hinweise unter der Telefonnummer 02162 377-0.

(hah)
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