Viersen Young Talents jetzt auch mit Hip-Hop

Viersen · Premiere in der elfjährigen Geschichte des Viersener Wettbewerb für Nachwuchsbands: Erstmals wagten sich auch zwei Rapper auf die Bühne. Publikum und Bands schätzen gleichermaßen die familiäre Atmosphäre.

 Die Band Red 42 war von der Atmosphäre in der "Rockschicht" begeistert. Sie eröffnete am Samstag die zweite Vorrunde. Direkt nach ihrem Auftritt machten die Bandmitglieder ein Selfie samt Publikum.

Die Band Red 42 war von der Atmosphäre in der "Rockschicht" begeistert. Sie eröffnete am Samstag die zweite Vorrunde. Direkt nach ihrem Auftritt machten die Bandmitglieder ein Selfie samt Publikum.

Foto: Jörg Knappe

Zeit für Bässe, Gitarren, Schlagzeuge und starke Stimmen: Der Young Talents Bandcontest ging am Wochenende in die elfte Runde. Auch in diesem Jahr lockte der Wettbewerb zahlreiche Zuschauer in die "Rockschicht". Organisation und Ablauf sind bewährt - die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit des Hubert-Vootz-Hauses und dem Jugendprojekt der Stadt Viersen, in drei Vorrunden wählen Zuschauer und Jury vier Finalistenbands aus. Die drei Sieger und der beste Zweitplatzierte spielen im Finale um einen Auftritt beim überregional beliebten "Eier mit Speck"-Festival, einen Zuschuss zur Bandkasse gibt es auch.

Die Eröffnung des Wettbewerbs übernahm in diesem Jahr eine Schülerband des Clara-Schumann-Gymnasiums in Dülken. Bürgermeisterin Sabine Anemüller kündigte die vier Musiker von "Area 103" an. Lauter Applaus war der Lohn für den schwierigen Auftritt als Opener. Im Anschluss fragten viele Zuschauer, ob sie nicht für "Area 103" abstimmen dürfen; die Dülkener Schülerband trat aber außer Konkurrenz auf.

Mit der ersten offiziellen Band des Abends trat der Sieger der ersten Vorrunde auf: "Randfigur" sind ein Akustik-Trio mit Sängerin, das während des Auftritts auch ins Publikum ging. Die Zweitplatzierten, "Doppelgarage", sind fünf Musiker aus Mönchengladbach, die sich mit deutschen Texten dem Metalpunk verschrieben haben. "Black Remains" freuten sich über den dritten Platz: Der Gitarrist der drei Grevenbroicher zitierte während des Auftritts andere Musikgrößen, als er hinter seinem Rücken und mit den Zähnen spielte. Auch ein kurzer Gang über die Theke brachte die Zuschauer zum Klatschen.

Die vierte Band des Abends war auch der Viertplatzierte der ersten Runde: "Scratch" sind ein Trio aus Erkelenz. Obwohl sich der Raum vor der Bühne langsam leerte, lockte die Band noch einige Zuschauer von draußen herein, als sie eine Ballade spielte und Konfetti verteilte. Zugaberufen kamen alle Bands gerne nach.

In der zweiten Vorrunde traten statt der üblichen vier Bands nur drei auf - der Leadsänger von "Halsüberkopf" war kurzfristig erkrankt. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch: Auch an diesem Abend war die Rockschicht ein Publikumsmagnet. Die Reihe der drei Auftritte entsprach umgekehrt der Platzierung; die erste Band, "Red 42" schaffte es auf den dritten Platz. Die fünf Musiker aus der Umgebung von Düsseldorf waren von der Atmosphäre in der Rockschicht begeistert und machten gleich nach ihrem Auftritt ein Foto mit dem Publikum.

Die zweite Band war ein Novum in der Geschichte des Contest, denn sie bracht kein Rockgenre, sondern Hip Hop auf die Bühne. "Impulsiv und Olli" rappten talentiert über ihr Leben und sind nach bisheriger Wertung als beste Zweitplatzierte im Finale. Mit der dritten Band trat der Sieger des Abends auf: "Slik Tiger" sind fünf Musiker aus Moers, die mit ihrer Leadsängerin, einem großartigen Bassisten und Keyboardklängen das Publikum überzeugten.

Die Veranstalter und Bands bedankten sich auch bei der Technik. "Tonmax war heute unser drittes Bandmitglied", sagte zum Beispiel Tim von "Impulsiv und Olli", als er in Richtung Mischpult grüßte. Die gewohnt familiäre Stimmung war ebenfalls für viele ein Grund, den Wettbewerb zu besuchen. "Es ist so schön, dass vor und hinter der Bühne jeder jeden kennt. Und es ist toll, mitbestimmen zu dürfen, wer im Sommer bei ,Eier mit Speck' auftritt", findet unter anderem Swantje aus Mönchengladbach.

Eva, Leadsängerin der Gewinnerband des zweiten Abends, formulierte es so: "Wir freuen uns, hier sein zu dürfen und fühlen uns geehrt!"

(amey)
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