Kreis Viersen Zeit zum Aufräumen

Kreis Viersen · Montag ging es allerorten ans Aufräumen. Sturmtief "Xynthia", das am Sonntag über Nordrhein-Westfalen hinwegzog, hat auch im Kreis Viersen viele Schäden hinterlassen, glücklicherweise wurde aber niemand verletzt.

Sturmtief Xynthia hinterlässt Schäden in Krefeld
13 Bilder

Sturmtief Xynthia hinterlässt Schäden in Krefeld

13 Bilder

Was nicht niet- und nagelfest war, flog am Sonntag durch die Gegend: Dachziegeln, Plakate, Verkehrsschilder. Gestern hatten dann die städtischen Bauhöfe damit zu tun, wieder alles an Ort und Stelle zu bringen, nach noch vorhandenen Gefahrenstellen Ausschau zu halten und diese dann natürlich aus der Welt zu schaffen. Die zwei größten Baustellen hatte der Sturm in Willich hinterlassen. Zum einen verlor die Gesamtschule einen Teil des Daches. Das hatte gestern Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Fünf Klassen und zwei Fachräume waren nicht nutzbar. Man wich auf andere Fachräume aus. Unterricht sei nicht ausgefallen, betont Schulleiter Ulrich Graf.

Entwarnung für die Familien

Zum anderen an der Krefelder Straße: Hier gab es noch am späten Sonntagabend Entwarnung für die evakuierten Familien. Nebenan waren an einem Rohbau Teile der Giebelwand auf ein Gerüst gekracht. Die Giebelwand drückte derart gegen das Gerüst, wodurch ein daneben stehender Baukran zu kippen drohte. Noch am Abend folgten Sicherungsmaßnahmen an Gerüst und Kran; die Familien konnten wieder in ihre Häuser zurück. Die Umleitungen wurden aufgehoben. Das für den Rohbau zuständige Willicher Bauunternehmen räumte gestern die losen Teile ab; Maurer zogen die abgebrochene Giebelwand wieder hoch.

Auch in Willich musste einige umstürzende Bäume von den Straßen entfernt werden. In bedenklicher Schieflage war eine etwa 25 Meter hohe Tanne an der Lerchenfeldstraße in Anrath geraten. Auch hier mussten für kurze Zeit Anwohner die Häuser verlassen. Als der Sturm nachließ, konnten die Familien wieder in die Häuser zurück. Stadtbrandmeister Thomas Metzer: "Der Eigentümer ist informiert und wird jetzt aufgefordert, den Baum zu fällen."

Gefahr für Kempener Wehr

Fleißig waren gestern auch die städtischen Mitarbeiter in Tönisvorst. Sie sorgten wieder für freie Fahrt und entsorgten Bäume. So war zum Beispiel in St. Tönis der Stockweg am Sonntag gesperrt worden, da eine Hochspannungsleitung herunter gekommen war und dabei eine Birke und eine Fichte mitgerissen hatte. Auch an der Schlufftrasse, am Sportplatz in Vorst, am Friedhof in St. Tönis und auf dem Spielplatz an der Gustav-Steeg-Straße, sowie in der Parkanlage zwischen Viersener- und Corneliusstraße fielen Bäume um — insgesamt rund 15 Stück.

Glimpflich verlief der Orkan in Kempen und Grefrath. 27 Einsatzstellen hatten 97 Kempener Blauröcke abzuarbeiten. Und für die Nachsorge war der Bauhof zuständig. Auf einer Straße von Tönisberg in Richtung Hülser Berg war ein Baum gestürzt. Wegen der Sturmböen war die Gefahr für die Wehr, durch weitere abbrechende Äste verletzt zu werden, so groß, dass die Straße für den Verkehr komplett gesperrt wurde. Als der Sturm abgeflaut war, kümmerte sich der Bauhof um die Beseitigung.

Der Orkan hatte auch die Polizei gefordert. Zu etwa 80 Sturmeinsätzen mussten die Beamte im Kreis ausrücken. Meist handelte es sich dabei um Gefahrenstellen, insbesondere umgeknickte Bäume, die teils die Fahrbahnen versperrten. Acht witterungsbedingte Unfälle gab es. Dabei blieb es glücklicherweise bei Sachschäden. Meist waren Bäume oder herumfliegende Gegenstände gegen oder auf Autos geflogen und hatten die Fahrzeuge beschädigt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort