Kreis Viersen Zentrale Notdienstpraxis geht in die falsche Richtung

Kreis Viersen · Die angekündigte Schließung der Notdienstpraxis in Nettetal im Kreis Viersen stößt bei dem SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner auf Kritik.

 Udo Schiefner hält nur eine Notdienstpraxis für falsch.

Udo Schiefner hält nur eine Notdienstpraxis für falsch.

Foto: Busch

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner kritisiert die Entscheidung der Ärzteschaft. "Ich kann nachvollziehen, dass dieser Entschluss bei den Bürgern und in den betroffenen Städten und Gemeinden keine Zustimmung findet", erklärt Schiefner. Er teile ihren Unmut, dass es mit dem Standort Dülken ab April nur noch eine zentrale Anlaufstelle im Kreis Viersen geben soll.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) hat die Notdienstbezirke im Kreis Viersen neu geordnet. Das lokale Geundheitsnetz Viersen (GNV) wies darauf hin, dass mit der nun veröffentlichten Regelung eine stärkere Zentralisierung aufgefangen worden sei. Er habe zwar Verständnis dafür, dass die KVNO auf Kostendruck reagiere, es sei dennoch "kontraproduktiv, wenn Notdienste im Kreis ausgedünnt werden", kritisiert Schiefner. Die Entscheidung ziele in die falsche Richtung. Gerade auf dem Land sei die wohnortnahe Versorgung von Menschen vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen besonders wichtig.

Udo Schiefner erinnert daran, dass er bereits seit einiger Zeit die intensivere Beschäftigung mit generell ortsnaher medizinischer Grundversorgung im Kreis fordert. Die SPD-Fraktion im Kreistag hatte dazu bereits 2013 einen Antrag eingebracht. "Die Sorgen der Bürger werden nicht ernst genug genommen", klagt Schiefner. "Es fehlt nach wie vor ein griffiges Konzept, wie man beispielsweise auch in zehn oder 15 Jahren in manchen Bereichen des Kreises eine ortsnahe Grundversorgung sichern will. Bisher kennen wir zwar auf uns zukommende Probleme, wir haben aber keine Lösungen. Deshalb brauchen wir zu diesem Thema einmal mehr endlich eine Gesundheitskonferenz im Kreis Viersen mit den im Gesundheitswesen tätigen Akteuren und Vertretern der Kreispolitik", erklärt der Abgeordnete.

(RP)
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