Niederkrüchten Zurück im Becken

Niederkrüchten · Gestern eröffnete das Freibad Niederkrüchten die neue Badesaison. In dem fast 50 Jahre alten Gelände gab es viel zu sanieren, kleinere Arbeiten dauern noch an. Der Freude der Schwimmer tat das keinen Abbruch.

 Für Schwimmmeister Bernd Sauer und seine Kollegen sind die Arbeiten am Schwimmbad auch am Tag der Eröffnung noch nicht abgeschlossen. R

Für Schwimmmeister Bernd Sauer und seine Kollegen sind die Arbeiten am Schwimmbad auch am Tag der Eröffnung noch nicht abgeschlossen. R

Foto: Busch

Anne Jansen und Judith Perlick-Lost sind die ersten. Um zehn vor zehn stehen die beiden Frauen vor dem Eingang des Freibads Niederkrüchten und warten auf den Einlass. Schwimmen wollen sie aber nicht. "Wir sind für unsere Söhne hier. Die sitzen in der Schule und möchten Dauerkarten für die Freibadsaison haben", erzählt Jansen. "Natürlich müssen es die Karten mit den Nummern eins und zwei sein", ergänzt Perlick-Lost lachend.

Pünktlich um zehn Uhr öffnet Badewärterin Eva Kofidis die Pforten. Die, die kommen, sind vor allem Rentner. So wie Gerhard Peschke und Ellen Awater. "Endlich können wir wieder unsere Bahnen ziehen", freuen sie sich. Nachdem sie sich zwei Dauerkarten gesichert haben , geht es zum ersten Mal in diesem Jahr ins kühle Nass. Und das ist wirklich noch ziemlich kühl. "22 Grad muss das Wasser haben", erklärt Schwimmeister Bernd Sauer.

Acht Wochen Vorbereitung

Trotzdem fühlt es sich ganz schön kalt an. Doch die beiden Wasserratten sind unerschrocken. "Ist das herrlich", ruft Awater nur und stürzt sich in ihrem blauen Badeanzug ins Becken. In der Freibadsaison kommen die beiden jeden Tag. "Bei jedem Wetter", betont Gerhard Peschke.

Schwimmeister Sauer steht am Rand und holt mit dem Kescher Laub und Pollen aus dem Wasser. Ein Stammgast läuft vorbei, die beiden Männer begrüßen sich mit Handschlag und und der Schwimmer wünscht Sauer ein "Frohes neues Jahr". Der lächelt gequält.

Für Sauer und seine Kollegen bedeutet die Eröffnung nämlich vor allem eines: viel, viel Arbeit. Da das Bad fast 50 Jahre alt ist, gibt es von Jahr zu Jahr mehr zu sanieren. "Wir sind seit acht Wochen dran", berichtet Sauer. Denn seit der letzten Saison lag das Gelände nun acht Monate brach. "Man kann sich ja vorstellen, wie es dann hier aussieht", sagt Sauer.

"Das Erste, was man macht, ist also mit dem Hochdruckreiniger den Winterdreck zu entfernen", erklärt der Schwimmeister. Das Wasser, das den ganzen Herbst und Winter über im Becken bleibt, wird abgelassen und ersetzt , defekte Pumpen und Rohre ersetzt, Treppengeländer festgeschraubt und Bänke gestrichen. Auch heute arbeiten die Männer noch und verfugen die Wege neu. "Das Problem ist: Meistens merken wir erst, ob alles läuft, wenn alles in Betrieb geht", sagt Sauer. An der Technik nagt der Zahn der Zeit.

Um elf Uhr, eine Stunde nach Eröffnung, hat Eva Kofidis an der Kasse zehn Dauerkarten für Erwachsene und acht für Jugendliche verkauft. Im Becken ziehen rund zehnSchwimmer gemächlich ihre Bahnen. Man kennt sich und tauscht zwischendurch am Beckenrand den neuesten Tratsch und Klatsch aus.

Bernd Sauer hofft, dass es wirklich ein "frohes neues Jahr" wird: "Hoffentlich wird der Sommer besser als letztes Jahr. Denn die meisten Leute kommen wirklich erst ab 30 Grad aufwärts." Seine Prognose für den ersten Tag: "Heute wird's nicht voll."

(RP)
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