Viersen Zurück zur Schuldiskussion

Viersen · Während Grüne, SPD und CWG eine Wiederaufnahme der Diskussion um den Schulerhalt in Niederkrüchten fordern, will die CDU schnell eine Vorlage für die Kooperation. Johannes Wahlenberg denkt nicht an Rücktritt.

In der Diskussion um den Schulstandort Niederkrüchten, dessen Haupt- und Realschule derzeit wegen voraussichtlich zu geringer Anmeldezahlen auf der Kippe stehen, meldete sich gestern für den Ortsverein der CDU Schwalmtal deren Vorsitzender Dr. Stefan Berger zu Wort.

Die Aussage des Niederkrüchtener Ratsmitglieds Johannes Wahlenberg (CDU) im Schulausschuss am vergangenen Freitag, er habe mit Schwalmtals Bürgermeister Reinhold Schulz telefoniert (tatsächlich hatte Wahlenberg mit Schwalmtals CDU-Fraktionschef Lothar Höckendorf gesprochen), habe doch nun keinen Einfluss auf die Meinung der Grünen und der SPD gehabt in der Frage, ob nun eine Kooperation mit den Schwalmtaler Schulen oder die Bildung einer Gemeinschaftsschule anzustreben sei.

Insofern spiele es für die Beschlussfassung des Ausschusses, der mit einer Stimme Mehrheit für eine Kooperation mit Schwalmtal votiert hatte, keine Rolle, mit wem Wahlenberg nun telefoniert habe.

Zügig eine Vorlage entwickeln

Dass die Niederkrüchtener Grünen, unterstützt von SPD und CWG, politische Konsequenzen für Wahlenberg forderten und zudem den Bürgermeister gebeten hatten, das Thema am kommenden Dienstag erneut in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu behandeln, sei "doch nur eine Nebelkerze", so Berger. "Die Grünen halten sich an einem Nebenschauplatz auf."

Die Entscheidung für die Kooperation sei demokratisch zustande gekommen, "und die Unterschriftenaktion bestätigt uns doch, dass eine Kooperation auch das ist, was die Eltern in Niederkrüchten wollen", erklärte Berger. Nun müsse die Niederkrüchtener Verwaltung möglichst zügig eine "belastbare Vorlage entwickeln", wie solch eine Kooperation umzusetzen sei — denn darauf wartet auch die Schwalmtaler Politik.

Johannes Wahlenberg unterdessen denkt nicht daran, die von Grünen und SPD geforderten Konsequenzen zu ziehen. "Ja, ich habe mich wohl tatsächlich versprochen", berichtete Wahlenberg gestern im RP-Gespräch. "Es war eine sehr hitzig geführte Auseinandersetzung, die zum Teil auch sehr emotional war. Ich habe zwei Mal angesetzt, um zu sprechen, und hätte es danach klarstellen müssen, was ich nicht getan habe. Aber vielleicht sollte man auch bedenken, dass wir ja alle keine Profis sind, sondern ehrenamtliche Hobbypolitiker."

An einen Rückzug aus der Fraktionsarbeit denke er keineswegs. "Man versucht jetzt, das Schuldebakel auf eine Diskussion um dieses Telefonat zu lenken, aber durch dieses Nachkarten vergrößert man doch nur die Unsicherheit bei Eltern und Schülern", so sein Vorwurf an die Grünen und die SPD. "Man sollte endlich wieder zur Sache zurückkehren und über den Schulstandort reden."

(RP)
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