Kreis Viersen Zwei Kandidatinnen für CDU-Kreisvorstand

Kreis Viersen · Der Parteitag der Kreis-CDU wird spannend: Fünf Kandidaten bewerben sich für die vier Posten im Kreisvorstand — darunter die beiden Viersenerinnen Anne Daniels und Henriette Gehse. Luise Fruhen zog ihre Kandidatur zurück

 Luise Fruhen (64) hat ihre Kandidatur zurückgezogen.

Luise Fruhen (64) hat ihre Kandidatur zurückgezogen.

Foto: Kaiser

Wirbel vor dem Kreisparteitag der CDU: Luise Fruhen, langjähriges Mitglied im Kreisvorstand, hat ihre Kandidatur zurückgezogen. Statt dessen bewerben sich zwei junge Frauen aus Viersen um den Posten: Anne Daniels, Vorsitzende der CDA, und Henriette Gehse, stellvertretende Vorsitzende im Stadtverband Viersen.

Luise Fruhen (64) erklärte am Wochenende ihren Verzicht, nachdem die Viersener CDU überraschend die Kandidatur der 33-jährigen Henriette Gehse angemeldet hatte. Wenig später informierte die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) den Kreisvorsitzenden Marcus Optendrenk darüber, dass sie ihre Kreisvorsitzende Anne Daniels für die Wahl nominiere. Damit bewerben sich für die vier Stellvertreter-Posten im Kreisvorstand fünf Kandidaten. Neben Daniels und Gehse sind das die bisherigen Mitglieder Uwe Schummer MdB (Willich) und Stefan Berger MdL (Schwalmtal). Für Michael Aach kandidiert der neue Fraktionsvorsitzende Peter Fischer (Kempen). Aach, der inzwischen seit Januar neuer Vorstand der GWG Kreis Viersen ist, will Schatzmeister werden.

 Anne Daniels (36) steckt viel Herzblut in die Arbeit der Kreispartei.

Anne Daniels (36) steckt viel Herzblut in die Arbeit der Kreispartei.

Foto: CDU

Gewählt werden beim Kreisparteitag die Kandidaten mit den meisten Stimmen. Der CDU-Kreisvorsitzende Marcus Optendrenk lehnt das Wort Kampfabstimmung ab und spricht stattdessen lieber von einer "echten Wahl". "Die Mitglieder haben jetzt eine Auswahl", sagt Marcus Optendrenk. Der Kreisvorstand habe keinen Wahlvorschlag gemacht, sondern Vorschläge gesammelt.

Auf der offiziellen Vorschlagsliste für den Kreisparteitag wird Fruhen noch als Kandidatin geführt. Sie ist seit 19 Jahren im Vorstand tätig und stellvertretende Landrätin. Ihren Rückzug begründetet Fruhen damit, dass sie zugunsten einer jüngeren Kandidatin verzichte und eine Kampfabstimmung vermeiden wolle. Eigentlich hätte sie noch zwei Jahre weitermachen wollen, erklärte Fruhen. Doch sie sei das "dienstälteste" Mitglied. Überall dränge jetzt eine neue Generation vor. Fruhen, die am 30. März 65 Jahre alt wird, findet das richtig und macht daher Platz für eine Jüngere. Als stellvertretende Landrätin bleibt sie dem Kreisvorstand kooptiert, allerdings ohne Stimmrecht. Sie bleibe stellvertretende Landrätin und werde auch in der Kreis-CDU aktiv bleiben. Optendrenk bedauerte Fruhens Entscheidung, freute sich aber, dass sie sei an vielen wichtigen Stellen im Kreis engagiert bleibe.

 Henriette Gehse (33) macht die politische Arbeit viel Spaß.

Henriette Gehse (33) macht die politische Arbeit viel Spaß.

Foto: CDU

Obwohl Fruhen verzichtet, um eine Kampfabstimmung zu vermeiden, gibt es zwei Bewerberinnen für den Vorstand.

Anne Daniels ist Vorsitzende der CDA im Kreis Viersen, Beisitzerin im CDA-Bundes- und Landesvorstand. Seit sechs Jahren ist sie Beisitzerin im Kreisvorstand und Ratsfrau in Viersen. "Ich bin hoch motiviert, noch mehr in unserer Partei mitzuwirken. Ich vertrete die Werte, die die CDU als Volkspartei prägen", sagt die 36-Jährige. "Ich würde auch gern eine Brückenbauerin sein für all die stillen Helfer und Helden in unserer Partei, die sich tagtäglich an der Basis für unsere Basis stark machen", sagt Daniels zu den Gründen für ihre Kandidatur. Als Sozialarbeiterin sei sie tagtäglich mit gesellschaftlichen Themen befasst. "Die CDU-Mitglieder konnten sich immer auf mich und meine Arbeit verlassen. Das verspreche ich auch weiterhin", so Daniels.

Henriette Gehse ist seit 2013 Mitglied der CDU. Im April 2017 wurde sie in Viersen zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Sie ist Beisitzerin im Agrar-Ausschuss und in der Frauenunion. "Der Wunsch nach politischer Arbeit" habe sie zu ihrer Kandidatur bewogen, erklärte Gehse, die im Mai ihr Lehramtsreferendariat an einem Gymnasium beginnt: "Ich komme aus den neuen Bundesländern, aus einem eher unpolitischen Umfeld. Doch hier in meiner Wahlheimat möchte ich mich engagieren." Es sei ihr wichtig, Interessen zu bündeln. Auf der kommunalen Ebene könne man gut etwas bewegen. "Demokratie lebt von Alternativen", sagt Gehse. Der Abstimmung sieht sie entspannt entgegen: "Ich bin von mehr Kandidaten als Plätzen ausgegangen."

Wie sich der neue Kreisvorstand zusammensetzt, entscheidet am Samstag die Mitgliederversammlung in der Albert-Mooren-Halle in Grefrath-Oedt. Die CDU hat im Kreis Viersen 2800 Mitglieder. Zur Versammlung kommen in der Regel nicht mehr als zehn Prozent der Mitglieder. Bis Samstag, ja selbst bei der Versammlung, könnten noch Kandidaten benannt werden. Aber damit rechnet Optendrenk nicht.

(RP)
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