Viersen Zwei kurze Nächte am Grenzweg

Viersen · Die Schützen hatten gute Laune und bewiesen Ausdauer beim Feiern: Am Grenzweg erlebten die Mitglieder der St. Konrad-Schützengilde 1958 die Summer Break Party und den Königsgalaball mit vielen Gästen.

 Gute Stimmung herrschte gestern bei der Parade. Heute wird es mit der traditionellen Erstürmung der Burg einen weiteren Höhepunkt des Schützenfestes am Grenzweg geben.

Gute Stimmung herrschte gestern bei der Parade. Heute wird es mit der traditionellen Erstürmung der Burg einen weiteren Höhepunkt des Schützenfestes am Grenzweg geben.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Mein Gott, kann so eine Nacht kurz sein..." dieser Stoßseufzer eines Schützen um 10 Uhr bei der Morgenparade am Sonntag beschrieb wohl die Grundstimmung vieler Schützen der St. Konrad Schützengilde 1958: Die beiden Abendveranstaltungen der Schützen am Wochenende zeichneten sich dadurch aus, dass sie immer bis in den frühen Morgen dauerten und die Schützen auf Kondition getestet wurden.

Den Auftakt machten die Schützen am Grenzweg mit der traditionellen "Summer Break Party" am Freitagabend im Festzelt. Getränketechnisch wurden die Schützen und ihre Gäste mit verschiedenen Cocktails bestens versorgt, eine Chill-Out-Area mit Coach diente als Rückzugsort für eventuelle Ermüdungserscheinungen - aber so richtig brauchte letztere wohl keiner: "DJ Roland Zetzen sorgte mit seiner Musik für beste Stimmung und die Party endete erst gegen 2 Uhr am Samstagmorgen", berichtete Hans Josef Ronken, der Pressewart der Gilde - wobei das nicht das Ende an sich war: Fast die komplette Gilde zog zum Weiterfeiern ins Wachlokal der Gruppe Edelweiß - eigentlich das Haus von Sascha Bogisch am Grenzweg 29. Der war zwar von der plötzlichen Menge der Gäste etwas überrascht, nahm das Ganze aber gelassen.

Am Samstag erlebten die Schützen zuerst eine schöne Festmesse mit Königskrönung für König Guido Meskes: Bezirkspräses Roland Klugmann gestaltete den Gottesdienst in der Kapelle, gesanglich unterstützt vom Konrads-Chor. König Guido, Mitglied der Gruppe "Buure" und Erster Gildemeister, wird begleitet von seiner Frau Elvi, als Ministerpaare fungieren sein Cousin Markus Meskes mit frisch angetrauter Ehefrau Andrea und die Tochter des Königs, Sarah, mit Alexander Holz. Er möge es eigentlich nicht, im Mittelpunkt eines Festes zu stehen, meinte König Guido, aber er habe sich auch der Gilde verpflichtet gefühlt und wolle nicht, dass sie ohne König dastehe.

Das Königshaus freute sich am Samstagabend über ein voll besetztes Festzelt mit den eigenen Schützen und vielen Besuchern der Gastvereine: "Es ist eine Riesenfreude zu sehen, wie unser kleines Schützenfest von den Gastvereinen angenommen wird", meinte Ronken. Für beste Unterhaltung sorgte beim Gala-Ball die Band Saturn - aber das Königshaus musste mit einer unerwarteten Stärkung fertig werden: Die Gruppe "Edelweiß" hatte sich ein ausgefallenes Rezept für einen Königstrunk ausgedacht: Milch, Kräuter, Korn, Wodka, Gurke, Mettwurst, Eier und Essig ergaben eine Mischung, die erst einmal "genossen" werden musste. Man darf interpretieren, dass der Königstrunk eine Stärkung war: Am Sonntagvormittag waren Könighaus und Gäste beim Konzert und der großen Parade bester Stimmung. Besonders schwungvoll fiel die Begrüßung zwischen dem Königshaus und der restlichen "Buure-Truppe" beim Vorbeimarsch aus: Bekanntermaßen ist der König großer Fan der Borussia - und so grüßten sich "Buure" und König wie Team und Fans im Fußball-Stadion.

Dann freute man sich beim Schützenfest der Gilde auf die traditionellen Burgstürmung - der Eroberung der Königsresidenz am Grenzweg 8. Es bleibt abzuwarten, ob die Verteidiger in diesem Jahr eine Premiere schaffen: Bisher waren am Ende des Tages immer die Belagerer erfolgreich - daher dürfte das kollektive Bad in der Niers wieder sicher sein.

(RP)
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