Serie Die Netteseen - Neu Entdeckt Zwei Seen - zwei Gesichter

Viersen · Der Große und der Kleine Wittsee sind durch einen Damm getrennt. Unter diesem fließt die Nette hindurch. Während der große See zahlreiche Ausflügler anlockt, ist der kleine eine Oase der Ruhe, an die man nur schwer herankommt

 Oben: Am Großen Wittsee kehrt erst abends Ruhe ein, wenn die Ausflügler und Wassersportler den See verlassen haben. Baden ist verboten. Der Kleine Wittsee ist nur teilweise zugänglich - und zwar nur für Fußgänger und Radfahrer.

Oben: Am Großen Wittsee kehrt erst abends Ruhe ein, wenn die Ausflügler und Wassersportler den See verlassen haben. Baden ist verboten. Der Kleine Wittsee ist nur teilweise zugänglich - und zwar nur für Fußgänger und Radfahrer.

Foto: jobu

leuth Die Zahlen sprechen für sich: Fast 25 Hektar groß der eine See, nur wenig mehr als fünf Hektar der andere. Darum also heißen sie Großer Wittsee und Kleiner Wittsee, die beiden benachbarten Gewässer in Leuth. Die beiden Seen könnten unterschiedlicher kaum sein - und doch haben sie viel gemeinsam. Sie sind nur getrennt durch den Dammweg, auf dem früher die Eisenbahn fuhr, und der heute als Alleenradweg die beiden Seen noch besser erreichbar macht.

Auf den Hinweistafeln ist einfach nur "De Wittsee" ausgeschildert, damit ist der große See gemeint. Der kleine See wird vielfach unterschlagen, kaum wahrgenommen. Tatsächlich ist oft viel los auf dem Großen Wittsee. Schwimmer allerdings dürfen derzeit den so beliebten Badesee nicht nutzen, seit dort bissige Schnappschildkröten gesichtet wurden.

Auch für Segler, Paddler und Kanuten, die sich häufig dort tummeln, ist das Freizeitvergnügen oft eingeschränkt. So wurde einigen Damen eines Nettetaler Werberings der Spaß beim Kanufahren vergällt - trotz einiger Gläschen Sekt vorher: "Die Ruder blieben dauernd im Grünzeug stecken", erzählte hinterher eine der Frauen. Solche Klagen über wuchernde Unterwasserpflanzen gibt's immer wieder, vor allem von Polo-Kanuten, auch wenn sich der See zurzeit zumindest recht klar ohne wuchernde Algen präsentiert.

Damit nicht die zeitweise Verkrautung den Wassersport behindert, sollen gelegentliche Mäh-Aktionen unter Wasser den Pflanzenwuchs eindämmen. Ein Kompromiss: "Aus biologischer Sicht ist der Pflanzenwuchs eigentlich zu begrüßen, aber mit einer gelegentlichen Mahd können wir leben", meint Stefani Pleines von der Biologischen Station. Zumal der See auch seine ruhigen und geschützten Ecken behalte.

Ruhig und geschützt ist vor allem der Kleine Wittsee: Zugänglich ist lediglich der Uferabschnitt am Radweg, der beide Seen trennt. Verbunden sind die Seen durch die Nette, die unter dem Damm durchfließt. Von den Bänken am Ufer des kleineren Gewässers lassen sich vor allem in den Abendstunden vor dem Sonnenuntergang faszinierende Schauspiele beobachten, wenn viele Wasservögel auffliegen oder landen. Ähnlich übrigens geht's abends auch am Großen Wittsee zu: Sind die Sportler weg, nehmen die Vögel das Wasser wieder für sich in Beschlag.

(jobu)
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