Brüggen Zwischen Jägern und Jagdtieren

Brüggen · Der Hubertusmarkt in Brüggen präsentierte Tiere zum Anschauen — aber vor allem auch zum Anfassen. Und nicht nur Kinder waren begeistert und fasziniert. Ein Star war der Uhu "Thanatos".

 Der Uhu Thanatos zog beim Hubertusmarkt die faszinierten Blicke an sich. Daniela Berg, Ehefrau des Jüchener Falkners Alfred Berg, erklärte den Besuchern die Welt des Greifvogels.

Der Uhu Thanatos zog beim Hubertusmarkt die faszinierten Blicke an sich. Daniela Berg, Ehefrau des Jüchener Falkners Alfred Berg, erklärte den Besuchern die Welt des Greifvogels.

Foto: Busch

Der Hubertusmarkt vom Museum "Mensch und Jagd" und Jugendzentrum Second Home in und um die Burg Brüggen führte zwischen Geschichte und Gegenwart. Das Herbstwetter passte dazu. "Ist das echt?", fragten Jascha (5) und Marie (4). Sie standen vor einem Wildschwein mit Frischling an der rollenden Waldschule der Viersener Kreisjägerschaft - mit ihren Eltern. Die erklärten den Kindern, dass die Tiere ausgestopft seien und als Anschauungsmaterial dienten. Wenig später tasteten die Kinder die unterschiedlichen Felle ab, ob es nun von einem Wildschwein, Fuchs, Reh, Kaninchen, Rothirsch oder Damwild war. "Weniger wurden die verschiedenen Holzarten abgetastet", sagte Jörg Weinmann. Mit Andreas Wintraken stand er Rede und Antwort an dem Stand. "Insbesondere Eltern mit Kindern interessieren sich für unsere Ausstellungsstücke. Sie können sich Tiere aus unserer Region anschauen, die auch in ihren Gärten leben."

Und was ist der Unterschied zwischen einem Kaninchen und einem Hasen? Das Kaninchen richtet einen Bau her, der Hase lebt in einer Sasse. Das Kaninchen bringt seine Junge nackt zur Welt, der Hase im Nest und behaart, ihre Nachkommen sind Nestflüchter. Das Kaninchen ist ein sogenannter R-Stratege mit vielen Nachkommen, der Hase ein "K-Stratege" mit wenigen Nachwuchs, der dafür eine höhere Überlebenschance hat.

Eine besondere Attraktion war der Falkner mit seinen Raubvögeln: Falken, Wüstenbussard und Uhu, der auf den Namen Thanatos hörte - nach dem Gott des Todes aus der griechischen Mythologie, der an der Grenze von Tag und Nacht lebt. Der Name passte zu dem 13-jährigen Such- und Ansitzjäger, weil er ein dämmerungsaktives Wesen ist. In freier Wildbahn würde er vielleicht 15 Jahre alt werden, in falknerischer Haltung bis zu 50 Jahren. "Das ist eine Freundschaft fürs Leben", sagte Daniela, die Frau des Falkners Alfred Berg aus Jüchen.

Der Eule musste gut zugesprochen werden, bis sie von einem Stamm zum anderen flog. "Der Uhu mag keine Hunde", meinte sie und appellierte an die Hundehalter, mit ihren Tieren nicht zu nah heranzukommen. Dann flog die Eule los, erspähte ihr eulengerechtes "Leckerchen" und fraß das ruckzuck auf - sozusagen als Belohnung. "Thanatos ist ein Vorzeigevogel, er ist ganz entspannt und geht mit den Menschen auf Tuchfühlung", sagte Daniela Berg - eben bis auf Hunde, mit denen es der Uhu nicht so hat. Zuschauer konnten den Uhu sogar auf die Schulter nehmen.

Jagdhunde jeglicher Rasse rückten wenig später durch den Jagdgebrauchsverein Krefeld in den Mittelpunkt. Hans-Jörg Mainz ging darin auf, die Vierbeiner für die Jagd vorzustellen. Mit ihrer feinen und empfindsamen Spürnase eignen sie sich dafür seit jeher. So erklang von den Jagdbläsern die Hundefanfare. Sein zehnjähriger Jagdhund Trenk vom Pfälzerwald, ein stattlicher Drahthaar, jaulte vor Freude mit. Zu hören war die Teckelfanfare, der Weimeranerruf und die kleine Münsterländer-Fanfare.

(off)
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