Wassenberg Ambiente gefiel den Schleckermäulern

Wassenberg · Gelungener Jubiläums-Schlemmermarkt unter der Regie der Stadt. Regenschauer trübten immer wieder den Genuss. Schon heute beginnen die Vorbereitungen für den 26. Schlemmermarkt Rhein-Maas im August 2018.

 Die Oakcity Jazzband aus dem belgischen Maaseik ist seit Jahren Stammgast und zieht mit Gute-Laune-Dixie über den Schlemmermarkt.

Die Oakcity Jazzband aus dem belgischen Maaseik ist seit Jahren Stammgast und zieht mit Gute-Laune-Dixie über den Schlemmermarkt.

Foto: GABI LAUE

"Gebratener Ziegenkäse mit gegrillter Wassermelone, Wildkräutern und Nüssen", "Teppanyaki vom Klosterschweinenacken mit Spitzkohl und Sesam", "Nigiri mit Jakobsmuschel und Paprikagel", "Sous Vide gegarte Schweinebacken, Erbsen, Speckpopcorn" - eine kleine Auslese der großen Auswahl an kleinen Gerichten auf dem Jubiläums-Schlemmermarkt in Wassenberg, der von Tausenden Schmeckleckern besucht und genossen wurde.

Dass es kein Rekordbesuch bei der 25. Ausgabe wurde, war allein dem durchwachsenen Wetter geschuldet, dennoch zeigten sich Organisatoren und Gastronomen zufrieden. Und freuen sich auf den Schlemmermarkt 2018, dessen Vorbereitungen, so Bürgermeister Manfred Winkens bei einem Entspannungsgläschen Rotwein auf der Außen-Roßtor-Gastronomie, am heutigen Montag beginnen.

 Ganz in Weiß - auf einheitlichen Stühlen gut beschirmt von den Sponsoren - präsentierte sich der Platz hinter dem Roßtor am Patersgraben. Hier konnten sich die Schlemmer von Spitzenköchen und dem Weingut Zöller-Lagas verwöhnen lassen.

Ganz in Weiß - auf einheitlichen Stühlen gut beschirmt von den Sponsoren - präsentierte sich der Platz hinter dem Roßtor am Patersgraben. Hier konnten sich die Schlemmer von Spitzenköchen und dem Weingut Zöller-Lagas verwöhnen lassen.

Foto: UWE HELDENS

Wie es sich für eine Genuss-Kommune gehört, spielt der Wein eine zunehmende Rolle in Wassenberg, mit gehobener Cuisine werden vergorene Rebensäfte verbunden, der Randerather Sternekoch Rainer Hensen verzichtete ganz auf Bier. Probiermarkt könnte der Schlemmermarkt auch heißen, das Prinzip sind kleine Portionen in Vor- und Hauptspeisen sowie in Desserts - entsprechend machen sich Besucher auf Tournee, vermutlich hat noch niemand alle der mehr als ein Dutzend vertretenen mobilen Speiselokale an einem Abend geschafft, vier Abende Kulinarik am Roßtor dürften dazu aber ausreichen. Nach Einschätzung von Bürgermeister Winkens, Rainer Hensen, dem Tante-Luzie-Restaurantleiter Karsten Gärtner bedingte der quasi Ganztagsregen am Donnerstag zur Verleihung der Goldenen Schlemmerente einen schwächeren Besuch als in den Vorjahren, der milde Freitagabend zeigte gute Besetzung, die erst gegen 23 Uhr endete. Der Samstag dann wieder etwas durchwachsen, dafür ein schönes Finale am Sonn(en)tag.

Der Roßtorplatz selbst mit seinem engen Charme voriger Jahrhunderte ergänzt sich mit dem vorgelagerten Parkplatz am Patersgraben, der die luftige Durchsicht auf die neuen Angebotspagodenzelte bietet. Karsten Gärtner: "Man nimmt einen Tisch und kann sich im Karree von allen Restaurants bedienen, ohne den Platz wechseln zu müssen."

Täglich orientierte sich Gaby Jansen vom Stadtmarketing, ob die Ablauforganisation der Aufbauorganisation denn auch entsprach - und das tat sie. In diesem Jahr war diese Beobachtung von besonderer Bedeutung, schließlich trat die Stadt Wassenberg erstmals, und das sehr plötzlich, als Organisator auf. Und erstmals erhielten sechs junge Leute die Chance, per Schlemmermarkt gewissermaßen als Startup zum Millionär zu werden - sie übernahmen die Wäsche der 5000 Teller. Auch diese Organisation der Stadt ist auf Zukunft ausgerichtet - für die nächsten fünf Jahre haben nach der Planung im Rathaus die Tellerwäscher laut Gaby Jansen ihre Chance auf sozialen Aufstieg...

Nach dem Schlemmermarkt ist vor dem Schlemmermarkt - Bürgermeister Winkens bittet die Beteiligten kurzfristig zur Manöverkritik, dabei auch Ulrich Schirowski als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Tourismus-Organisation des Kreises, der kurzfristig nach der Aufgabe des Gastronomenehepaars Brender als Organisatoren des Schlemmermarkts mit einsprang, um das Leuchtturm-Event des Kreises am Leben zu erhalten - "gelungen", ist auch sein Fazit.

Bei der Bürgermeister-Runde kommen dann eventuell auch die vorgelegten Anregungen des Stadtmarketing-Experten Prof. Harald Ross zur Sprache, der ein Rezeptbuch aller 21 bisher mit der Schlemmer-Ente ausgezeichneten Köche vorgeschlagen hat. Alfons Schuhbeck aus München hat wie zwei weitere bereits geliefert. Darüber hinaus sieht er noch viel Luft nach oben bei der Positionierung des Spargels im Profil des Genuss-Kultur-Standorts Wassenberg und seines jeweiligen Jahreshochs im August.

(isp)
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