Wassenberg Anglerjugend Effeld für Naturschutz

Wassenberg · Projekte beim Jugenderlebniswochenende am Baggersee bei Ophoven präsentiert. Fische werden respektvoll erlegt, gemeinsam zubereitet und gegessen. Edelkrebs angesiedelt, Informationstafeln entlang der Rur aufgestellt.

 Auf dem Gelände der Kiesbaggerei Jansen in Ophoven konnte sich die Anglerjugend Effeld austoben - unter anderem konnten die Jugendlichen das "Casting" (Zielwerfen des Köders mit der Angelrute) ausprobieren.

Auf dem Gelände der Kiesbaggerei Jansen in Ophoven konnte sich die Anglerjugend Effeld austoben - unter anderem konnten die Jugendlichen das "Casting" (Zielwerfen des Köders mit der Angelrute) ausprobieren.

Foto: JÜRGEN LAASER

Vogelhäuser, Fledermauspark und Insektenhotel bauen, dazu Edelkrebse ansiedeln und Fischlehrpfade errichten: Die Jugendabteilung des Sportanglervereins Effeld setzt sich für den Naturschutz ein. Der Verein mit insgesamt 580 Mitgliedern, davon 70 Jugendlichen, punktet seit 2008 durch seine gewissenhafte Öffentlichkeits- und Jugendarbeit. Die rund zwölf Jugendprojekte im Jahr, die der Gemeinschaft, dem Naturschutz und natürlich dem Angeltraining dienen, locken immer mehr Begeisterte in den Verein. Sogar aus Mönchengladbach kommen Jugendliche, um Teil einer der größten Anglerjugendgruppen Nordrhein-Westfalens zu sein.

Beim Jugenderlebniswochenende auf dem Gelände der Kiesbaggerei Jansen in Wassenberg-Ophoven stellte der Jugendvorstand seine Projekte, Camps und Wettbewerbe vor. Zu Gast waren hier auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik, darunter die beiden Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers und Norbert Spinrath, die die ausgestellte Jugendarbeit lobten.

Der Angelsport wird zurzeit häufig durch Tierschutzorganisationen kritisiert, da hier Kinder zu "Tiermördern" erzogen und die Tiere unnötig gestresst würden. Zudem sollen Angler auch stets ihren Müll am Gewässerrand zurücklassen.

Dass dem nicht so ist, weiß Sebastian Louis, der schon seit seiner Kindheit im Verein ist und nun ehrenamtlich die Jugendarbeit unterstützt. "Ganz im Gegenteil zu dem, was behauptet wird, fördern wir einen respektvollen Umgang mit der Natur. Die gefangenen Fische werden ordnungsgemäß erlegt. Anschließend werden sie gemeinsam zubereitet und gegessen, so dass die Kinder und Jugendlichen den Wert der Tiere kennenlernen. Zudem liegt uns der Naturschutz am Herzen, wie die vielen Projekte zeigen."

Während des Camps bauten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen fleißig an Vogelhäusern, die in Gewässernähe aufgestellt werden sollen. Doch auch aufwendigere Projekte wurden bereits verwirklicht. So wurde der fast ausgestorbene heimische Edelkrebs im Effelder Waldsee erfolgreich angesiedelt. Außerdem errichteten die Jugendlichen mit Unterstützung der älteren Vereinsmitglieder Tafeln entlang der Rur, die über verschiedene Fischarten informieren. Hierfür wurden sie sogar mit dem ersten Platz beim Bundesnaturschutzwettbewerb gekürt. Zur Belohnung ging es dann ins Phantasialand.

Mittlerweile hat der SAV eine Vorbildfunktion in der Jugendförderung und nimmt diese durch gemeinsame Aktivitäten mit anderen Vereinen aus der Region wahr. Sie wollen anderen Vereinen Ideen geben, wie auch sie wachsen und Jugendlichen vor Ort eine Alternative zu Konsole und Smartphone bieten können. Denn Angeln sei noch lange kein Einsiedlerdasein mit einschläfernden Wartezeiten, sondern gelebter Naturschutz und Gemeinschaft.

(anpa)
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