Wassenberg B 221n: Die ersten Kräne bewegen sich

Wassenberg · Der Bau der Ortsumgehung Wassenberg hat mit zwei Brückenbauten im Myhlerfeld begonnen.

 Die Brückenbaustelle im Zuge der B 221 neu im Myhlerfeld zwischen Wassenberg-Myhl und Gerderath-Vossem aus der Luft.

Die Brückenbaustelle im Zuge der B 221 neu im Myhlerfeld zwischen Wassenberg-Myhl und Gerderath-Vossem aus der Luft.

Foto: Uwe Heldens

Erleichterung bei vielen Wassenberger Bürgern: Endlich drehen sich die ersten beiden Kräne für den Bau der Ortsumgehung der B 221 um Wassenberg. Genauer gesagt: Kräne für die ersten beiden von insgesamt neun Brückenbauten, die die neue Straße in ihrem Verlauf vom heutigen Ausbauende an der Friedrich-List-Allee in Wildenrath bis zur Landstraße 117 zwischen Ratheim und Wassenberg-Myhl überspannen werden. "Noch liegt alles gut im Plan", sagt Markus Reul, Projektleiter Bau beim Landesbetrieb Straßen NRW (Niederlassung Mönchengladbach), der unsere Redaktion gestern gemeinsam mit Ralf Janßen von der Bauüberwachung vor Ort im Myhlerfeld begrüßt.

Im Februar begannen die eigentlichen Erdarbeiten, erfahren wir, nachdem seit Jahresbeginn bereits Vorarbeiten stattgefunden haben: Versorgungsleitungen mussten verlegt werden, Waldstücke bei Wildenrath und Vossem waren zu roden.

Wir schauen in die Baugrube am Weidbruchsweg, wo derzeit Fundamente gegossen werden. Einen Steinwurf weiter an der Brückenbaustelle Myhlerfeld ist man schon ein Stück weiter: Das erste Widerlager entsteht. Umfahrungsstraßen halten die Wegverbindungen von Myhl nach Vossem bzw. Gerderath auch während der Bauzeit offen. "Die Bürger werden sich im gesamten Streckenverlauf nicht auf weiträumige Umleitungen einstellen müssen", sagt Reul, beruhigend für Pendler.

Bis Jahresende sollen beide Brückenbauwerke fertig sein, derweil laufen aktuell schon die Ausschreibungen für die beiden nächsten Brückenbauten Friedrich-List-Allee (Unterführung) und die große Überführung am Knotenpunkt Landstraße 19 (Erkelenzer Straße) zwischen Gerderath und Myhl, mit deren Bau Ende des Jahres gestartet werden soll. Mit dem Bau der Straße für den ersten der beiden Umgehungs-Bauabschnitte wird ebenfalls noch in diesem Jahr begonnen. Bis Ende 2017 soll der erste Bauabschnitt von Wildenrath bis L19 fertig sein. Während parallel schon mit den nächsten fünf Brückenbauten zwischen L 19 und dem (vorläufigen) Trassenende an der Landstraße 117 gearbeitet wird. Hier werden zwei Wirtschaftswege überführt, die Kreisstraße 9 (Altmyhler Straße), ein Waldweg und die ehemalige Bahn. "Die Fertigstellung der Umgehung ist für Ende 2018 geplant", informiert Markus Reul. "Nach optimistischen Einschätzungen", wie er nachschiebt. Denn die Planungsdaten gehen von milden Wintern und keinen längeren Arbeitsunterbrechungen aus.

Natürlich gehören umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen dazu, um die Versiegelung des 5,7 Kilometer langen Straßenbandes samt Rodungen auszugleichen. Die umfangreichste Maßnahme, so erläutert Markus Reul, ist die Renaturierung eines Großteils des früheren Flughafenareals. Betonlandebahnen werden aufgebrochen und damit wasserdurchlässig gemacht, dann mit Erde abgedeckt, um der Natur freien Lauf zu lassen. Neben Pflanzungen werden Ackerflächen in extensives Grünland umgewandelt, Amphibiendurchlässe und Rückzugsbereiche etwa für Fledermäuse geschaffen. Zu den Ausgleichsmaßnahmen gehört weiterhin der Rückbau der heutigen Kreisstraße 20 zum Wirtschaftsweg (Ortsende Myhl bis L117) - eine bekanntlich nicht von allen Myhlern begrüßte Regelung.

Die B 221n wird überwiegend in Tieflage verlaufen. Untersuchungen hätten ergeben, so die Planer, dass weitere Lärmschutzeinrichtungen nicht notwendig werden.

(RP)
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