Wassenberg Bald beginnen die Asphaltarbeiten

Wassenberg · Der Bau der B221-Umgehung Wassenberg macht Fortschritte. Noch in diesem Jahr soll mit den Deckenarbeiten für die Fahrbahn im nördlichen Abschnitt begonnen werden. Erste Brückenarbeiten im Südabschnitt bei Myhl.

 Am Wochenende wurden die Träger für die Unterführung der Friedrich-List-Allee in Wildenrath abgebaut.

Am Wochenende wurden die Träger für die Unterführung der Friedrich-List-Allee in Wildenrath abgebaut.

Foto: Uwe Heldens

Die Bauarbeiten für die neue B 221n gewinnen jetzt auch für Außenstehende sichtbar an Fahrt. Gerade wurden die Träger an der Unterführung Friedrich-List-Allee in Wildenrath entfernt, die am Wochenende deshalb gesperrt war. Damit sind die drei Brückenbauwerke im nördlichen Abschnitt der Umgehungsstraße zwischen Wildenrath und der L 19 (mit den Brücken Myhler Feld und Weidbruchsweg zwischen Myhl und Gerderath/Vossem) fertig. Die Erdarbeiten für den Unterbau der Fahrbahn sind im gesamten Abschnitt in vollem Gange. Noch in diesem Jahr soll auf diesem Teilstück mit den Asphaltierungsarbeiten begonnen werden, sagte Markus Reul vom Landesstraßenbauamt/Niederlassung Mönchengladbach gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

Neben der Großbaustelle für die Überführung der Erkelenzer Straße /L19 zwischen Myhl und Gerderath, an der der Verkehr derzeit über eine Umfahrungsstraße geleitet wird (der Knotenpunkt wird später mit zwei Kreisverkehren erschlossen), haben auch Arbeiten für ein erstes Brückenbauwerk auf dem südlichen Umgehungsabschnitt in der Myhler Schweiz (Leistenweg) begonnen. Eine tiefe Grube kennzeichnet seit einigen Tagen hier die Ausschachtungsarbeiten für Brückenfundamente und Widerlager. Der Aushub wird genutzt, um die Fahrbahn bei Wildenrath dem Niveau der Brücke dort anzugleichen.

 Seit einigen Tagen sind auch im südlichen Teilstück der künftigen B 221-Umgehung Bagger im Einsatz bei Ausschachtungsarbeiten für die Fundamente der Brücke Leistenweg bei Myhl.

Seit einigen Tagen sind auch im südlichen Teilstück der künftigen B 221-Umgehung Bagger im Einsatz bei Ausschachtungsarbeiten für die Fundamente der Brücke Leistenweg bei Myhl.

Foto: Uwe Heldens

Kurz bevor stehe der Baubeginn einer zweiten Überführung eines Wirtschaftsweges nördlich des Leistenwegs. Für die Überführung der K9/Altmyhler Straße sei der Auftrag für die Ausführungsplanung vergeben, berichtet Reul gestern. Die beiden restlichen dann noch in Richtung L 117 fehlenden kleineren Brückenbauten - es entstehen Unterführungen eines Waldweges und der alten Bahntrasse - sollen zusammen mit der Vergabe für den Straßenbau des Umgehung-Teilstücks zwischen L 19 und L 117 erfolgen. Mit Beginn der eigentlichen Straßenbauarbeiten auf diesem Umgehungsabschnitt wird für Anfang 2018 gerechnet.

Nach wie vor gehen die Straßenbauer davon aus, dass die seit Jahrzehnten ersehnte Umgehung, die die Wassenberger Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll, Anfang 2019 fertiggestellt werden kann und der Kostenrahmen der 5,7 Kilometer langen Straße eingehalten werden kann: Er ist mit 29,9 Millionen Euro ausgewiesen.

Die Umgehung Wassenberg schließt sich an den im August 2010 freigegebenen Abschnitt Wegberg-Arsbeck und die anschließende Ortsumgehung Wildenrath an, die im Juni 2011 für den Verkehr geöffnet wurde. Die Planer rechnen damit, dass die Umgehung Wassenberg die Verkehrsbelastung der Innenstadt zu etwa 60 Prozent von bislang täglich über 17.000 auf rund 9000 Fahrzeuge (so eine Prognose des Straßenbauamtes NRW für 2020) pro Tag reduzieren kann. Wassenberg nutzt diese Chance zur verkehrsberuhigten Umgestaltung der Graf-Gerhard-Straße, die bereits vorgezogen werden durfte und derzeit bekanntlich im Gange ist. Anfang 2018 soll der Umbau, verbunden mit einer Einbahnstraßenregelung, fertiggestellt sein.

Obwohl, wie bei jedem großen Straßenbauprojekt, auch für die Umgehung Wassenberg umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen (Ersatzaufforstungen, Umwandlung intensiv genutzter Ackerflächen, Vogelschutzmaßnahmen etc.) vorgesehen sind, stieß die drohende Beeinträchtigung der Myhler Schweiz auf besondere Kritik der Naturschützer. Die heute durch die Landschaftsschutzbereiche führende Kreisstraße 20 soll deshalb zurückgebaut werden und später nur noch für Radfahrer und Wanderer nutzbar sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort