Wassenberg Bürger aktiv für Naturschutz an der Rur

Wassenberg · Menschen aus der Region wollen sich zu einem Aktionsbündnis zusammenschließen, das die Weiterentwicklung der unteren Ruraue zum Ziel hat. Die Gruppe stellte sich in Ophoven vor.

Die untere Ruraue zwischen Ophoven und der Grenze zu den Niederlanden ist im vergangenen Jahr durch den Kreistag unter Naturschutz gestellt worden. Dies geschah im Zuge der Landschaftsplanung des Kreises Heinsberg. An der Planung hatten sich auch viele Bürger beteiligt. Insgesamt rund 400 Bürger und Bürgerinnen aus Ophoven, Steinkirchen und Umgebung hatten sich mit Unterschriften dafür eingesetzt, die untere Ruraue zum Naturschutzgebiet zu erklären. Es hatte aber auch kritische Stimmen gegeben.

Mit dem Kreistagsbeschluss sei ein großes Ziel erreicht worden, sagte Karl-Heinz Derichs, der die Unterschriftenaktion mit initiiert hatte. Dabei sei es schön zu sehen, wie vielen Menschen die eigene Heimat nicht egal sei. "Doch wir möchten an diesem Punkt nicht haltmachen", unterstrich er. Nun gelte es, das neue Naturschutzgebiet mitzugestalten. Dies signalisierten die Bürger, indem sie sich an den Rurauen versammelten.

Bei den Initiatoren der Unterschriftenaktion gibt es die Idee, ein Aktionsbündnis zu gründen, mit dem die Weiterentwicklung des Gebietes mit vereinten Kräften unterstützt werden kann. Dieses Aktionsbündnis könnte den Namen "Auenherz" tragen. Hier sollen Bürger und Vereine in Planungen mit einbezogen werden. Kontakte zu Verbänden, die sich für den Naturschutz einsetzten, sollen aufgebaut werden.

"Wir haben unglaublich viele Ideen, die es nun zu entwickeln gilt", sagte Waltraud Kurt, die sich ebenfalls für das Gebiet einsetzt. Schon in einem Maßnahmenkatalog, der mit der Landschaftsplanung des Kreises verabschiedet wurde, sind einige Entwicklungsziele für die untere Ruraue festgelegt worden. Die Bürger wollen sich für eine naturnahe Entwicklung des Gebietes zurück zu einer intakten auentypischen Wiesenlandschaft einsetzen.

Ihr Wunsch ist es, dass auch die Artenvielfalt in der Region gesteigert wird. Im Zuge dessen sei auch der Hochwasserschutz von großer Bedeutung. Denn dieser muss auch bei einer Renaturierung des Gebietes gewährleistet sein. Gleichzeitig soll die Wasserqualität der Rur und des Grundwassers gesteigert werden.

Die Bürger haben auch die Entwicklung der Landwirtschaft im Blick. Auf gesunden Böden soll weiter Landwirtschaft möglich sein. Hier wollen die Initiatoren mit den örtlichen Landwirten zusammenarbeiten. Denn es gehe nur miteinander. Auch im Blick haben sie das Thema Tourismus. Für die Bürger, die das Aktionsbündnis ins Leben rufen wollen, bietet die untere Ruraue in dieser Hinsicht viel Potenzial, um Wanderer und Radfahrer anzulocken.

(anek)
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