Wassenberg Bürger gegen Windräder

Wassenberg · Vor der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses demonstrierte die Bürgerinitiative "Rettet den Birgeler Urwald" gegen die geplante Windenergieanlage. "Geht es um Geld oder die Bürger?", fragten sie in Richtung der Politiker.

 Die Bürgerinitiative "Rettet den Birgeler Urwald" demonstrierte am Mittwochabend vor dem Wassenberger Rathaus. Dort tagte der Planungs- und Umweltausschuss.

Die Bürgerinitiative "Rettet den Birgeler Urwald" demonstrierte am Mittwochabend vor dem Wassenberger Rathaus. Dort tagte der Planungs- und Umweltausschuss.

Foto: UWE HELDENS

Der grelle Ton der unzähligen Trillerpfeifen war im Sitzungssaal des Wassenberger Rathauses deutlich zu hören. Das war auch durchaus so gewollt: Im Vorfeld der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses versammelten sich rund 150 Demonstranten auf dem Vorplatz des Rathauses. Ihr Ziel: Widerstand zu leisten gegen den Bau der Windenergieanlagen im Wald. Die Bürgerinitiative "Rettet den Birgeler Urwald" hatte die Bürger von Dalheim-Rödgen, Wildenrath, Wassenberg, Rosenthal, Schaufenberg und Rothenbach dazu aufgerufen.

"Wir wollen mit dieser Demonstration den Bürgermeister und die Ratsleute daran erinnern, dass sie von den Bürgern gewählt worden sind. Wir möchten, dass sie zum Wohl der Bürger arbeiten", sagte Carsten Schulze stellvertretend für die Bürgerinitiative. Ihr Ziel lautet, den Birgelener Wald, wo die Windenergieanlagen gebaut werden sollen, zu erhalten. "Es ist ein Lebensraum, der geschützt werden muss. Die Stadt Wassenberg hat den hohen Anspruch, den Tourismus zu fördern. Und nun gibt es unter anderem in dem Gebiet Premiumwanderwege. Es ist ein Gebiet, in dem nur Naturgeräusche zu hören sind. Warum also ignoriert die Stadt Wassenberg etwas, das der Nabu oder auch die Stadt Wegberg ablehnen?", betonte Carsten Schulze in seiner Ansprache. Mit dieser Aussage traf er den Nerv der Bürger.

Zu große Flächen, so meinten die Gegner der geplanten Windenergieanlagen, müssten für den Bau gerodet werden. Damit fiele für die Zukunft ein wertvolles Areal für nachfolgende Generationen weg. Die Politik habe es versäumt, die Menschen rechtzeitig zu informieren. "Um welche Interessen geht es eigentlich? Geht es um Geld oder geht es um die Bürger?", fragte Schulze. Und weiter sagte er: "Die Politik nimmt keine Rücksicht." Die Demonstranten kündigten vor dem Rathaus bereits an, es nicht bei dieser einen Demonstration belassen zu wollen.

In der Sitzung des Wassenberger Planungs- und Umweltausschusses ging es dann später um den Antrag auf Errichtung und Betrieb von drei Windenergieanlagen in der Nähe des Ortsteil Ohe. Vor allem den Grünen geht es darum, zu prüfen, ob eine Konzentrationsfläche für Windräder entlang der neuen Trasse B 221 n zwischen Myhl und der Anschlussstelle L 117 unter der Annahme kleinerer Anlagen realisierbar ist.

Unterdessen herrscht zwischen dem Kreis Heinsberg und der Stadt Wassenberg keine Einigkeit darüber, inwieweit die Antragsunterlagen überhaupt vollständig sind. Der Kreis meint ja, die Stadt nein. Die Stadt bekam in diesem Zusammenhang die einstimmige Unterstützung des Ausschusses. Die Mitglieder stimmten ebenfalls zu, zum Schutz der in Aufstellung befindlichen 51. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wassenberg eine Zurückstellung des Baugesuchs beim Kreis Heinsberg zu beantragen.

(RP)
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