Wassenberg Das Drahtseil war Favorit der Kinder

Wassenberg · Eine knappe Woche übten rund 100 Kinder aus Wassenberg, Hückelhoven und Erkelenz mit Profis vom Circus Solana Kunststücke ein, die sie zum Abschluss in zwei Aufführungen vor einem begeisterten Publikum präsentierten.

 Zu Dritt auf einem kleinen Rad - die Kinder und Jugendlichen zeigten in der Abschlussvorstellung, was sie im Ferienzirkus-Projekt gelernt haben.

Zu Dritt auf einem kleinen Rad - die Kinder und Jugendlichen zeigten in der Abschlussvorstellung, was sie im Ferienzirkus-Projekt gelernt haben.

Foto: Uwe Heldens

Mit verbundenen Augen rückwärts auf dem Drahtseil balancieren, brennende Hula-Hoop-Reifen um die Hüften kreisen lassen, am Vertikaltuch elegant über dem Boden schweben: Insgesamt 100 kleine Nachwuchs-Artisten, die auf dem Wassenberger Pontorsonplatz am erlebnispädagogischen Mitmach-Projekt mit dem Kölner Circus Soluna teilnahmen, zeigten bei zwei Abschlussvorstellungen, was sie gelernt haben.

Birger Koch, der mit seiner Kollegin Katrin Sittinger eine Woche lang die jungen Teilnehmer im Alter von zehn bis 14 Jahren fit für den großen Auftritt in der Manege gemacht hatte, war begeistert vom Engagement der 25 ehrenamtlichen Helfer, Teamer genannt, aus Wassenberg, Erkelenz und Millich. Jedes Kind hatte zunächst die Möglichkeit, aus 20 verschiedenen Workshop-Angeboten zwei "Betätigungsfelder" auszuwählen. Die Helfer aus den beteiligten Jugendeinrichtungen, dem Erkelenzer Katho, dem Campanushaus und dem JuZe in Wassenberg sowie der Mobilen Jugendarbeit "Abhänger", die in Millich von der evangelischen Kirchengemeinde angeboten wird, leiteten die Gruppen. Hier lernten die Mädchen und Jungen, wie man auf dem Trampolin springt, mit bunten Tüchern oder Bällen jongliert oder als Clown das Publikum zum Lachen bringt.

Neben sportlichen seien dabei auch schauspielerische Qualitäten gefordert gewesen, so Koch. Etwa ein Drittel der 100 Kinder habe bereits im vergangenen Jahr oder 2013 an dem Zirkus-Projekt, das von den Jugendämtern der beteiligten Kommunen und dem Jugendamt des Kreises Heinsberg veranstaltet wurde, teilgenommen. "Die wussten ganz genau, was auf sie zukommt", erläuterte Koch, der seit fünf Jahren als Zirkusdirektor bei Soluna tätig ist. Aus den jungen Teilnehmern sei sofort eine homogene Gruppe geworden, in die auch Kinder mit Handicap sehr schnell integriert worden seien.

"Es hat Spaß gemacht, dabei zuzusehen, wie hier jemand wächst", zog der Artist aus der Domstadt ein positives Fazit. Und weiter: "Es hat ,Klack' gemacht und lief, wir mussten nicht mehr viel sagen. Mittlerweile managen die Teilnehmer im Backstage-Bereich alles selbst, die Truppe ist zusammengewachsen."

Das Drahtseil habe sich schnell zum Favoriten entwickelt: "Das wollte jeder mal ausprobieren." Für Birger Koch und seine Zirkus-Kollegin Katrin Sittinger ging die Reise weiter in den hohen Norden.

Nach Wassenberg war Hamburg gestern die nächste Station des Circus Soluna. Insgesamt acht Artisten sind unterwegs in ganz Deutschland, um aus Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Erlebnispädagogik-Konzepts junge Artisten zu machen und sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken.

(cb)
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