Wassenberg Ernstes und Verrücktes aus dem Feuerwehrleben

Wassenberg · Erfolgsautor Jörg Nießen aus Erkelenz plauderte und las aus seinen drei Büchern bei der Bücherkiste.

 Feuerwehrmann, Sanitäter und Autor: Jörg Nießen.

Feuerwehrmann, Sanitäter und Autor: Jörg Nießen.

Foto: Laaser (Archiv)

Besoffen vom Kneipenhocker gefallen. Die große Platzwunde am Kopf muss unbedingt genäht werden. Doch der volltrunkene Kneipengast namens Jupp weigert sich beharrlich. Auf Einladung der Wassenberger Bücherkiste gewährte Erfolgsautor Jörg Nießen einen Einblick in seinen Berufsalltag als Rettungssanitäter und Hauptbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Köln.

Der 41-Jährige, der mit Lebensgefährtin Marion und Dalmatiner "Balu" das alte Pförtnerhaus in Erkelenz-Hohenbusch bewohnt, nahm seine zahlreichen Zuhörer mit in die - zugegeben imaginäre - Kneipe "Zum Blasierten", in der man schief angeguckt wird, wenn man eine Cola bestellt und der Wirt ein abgebrochenes Germanistik-Studium vorzuweisen hat. "Schauen Sie sich mal diese Sauerei an" und die Fortsetzung mit dem ebenfalls verheißungsvollen Titel "Die Sauerei geht weiter" standen im Mittelpunkt der kabarettistischen Lesung in der Grundschule. Aber auch "112 Gründe, die Feuerwehr zu lieben", Nießens drittes Buch, hatte der Gast mitgebracht.

Rund zwei Stunden lang unterhielt Jörg Nießen sein Publikum mit den urkomischen Anekdoten, die er seit vier Jahren veröffentlicht und die ihm einen kometenhaften Aufstieg zum gefeierten Bestseller-Autor bescherten.

Jacqueline, 23, erwartet ihr drittes Kind. Was für ihren Freund Björn keine Veranlassung darstellt, dem neuen LED-Fernseher vorübergehend den Rücken zuzukehren. Jacqueline hat "voll die Wehen, Alter", der neue Erdenbürger erblickt mitten auf der Autobahn das Licht der Welt.

Dass Begegnungen mit der modernen Molekularküche während einer Gourmet-Flusskreuzfahrt für Gut-Betuchte ungeahnte Folgen haben, berichtete der Erkelenzer Schriftsteller in der Zugabe, ohne die ihn seine begeisterten Zuhörer nicht ziehen ließ. 70 Personen mit schwerer Lebensmittelvergiftung, das ist schon ein größerer Einsatz, der nicht alle Tage vorkommt.

Zum Schluss stellt Nießen sein aktuelles Kinderbuch vor, das er zusammen mit seinem Kölner Chef, Amtsleiter Johannes Feyrer, herausgegeben hat. Das Werk mit dem Titel "Feuerwehr Köln - wie geht das?" richtet sich an acht- bis zwölfjährige Mädchen und Jungen und erläutert kindgerecht unter anderem, wie man mitmachen kann in der Jugend-Feuerwehr, warum ein Feuerwehrmann sportlich sein muss und wie Helfer wie Pressluftatmer, Mehrgasmessgerät, Schneidegerät oder Wärmebildkamera funktionieren.

"Ich komme häufiger lachend von der Arbeit nach Hause als weinend", zog Nießen ein positives Fazit seines beruflichen Alltags.

(cb)
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