Wassenberg FDP-Politiker gegen Windradfläche im Wald

Wassenberg · FDP-Landtagsabgeordnete und Kreispolitiker hoffen auf Änderung des Windkrafterlasses durch neue Landesregierung.

Die Bürgerinitiative "Rettet den Birgeler Wald" hatte am vergangenen Sonntag wieder zu einer Informationswanderung zur geplanten Windkraft-Konzentrationsfläche in Birgelen eingeladen. Dietmar Brockes aus dem Kreis Viersen, Sprecher für Energiepolitik der FDP-Landtagsfraktion, Stefan Lenzen, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Heinsberg und frisch gewählter Landtagsabgeordneter, sowie Dr. Klaus Wagner, Vorsitzender der Kreis-FDP, nahmen an der Wanderung teil und äußern in einer gemeinsamen Erklärung Verständnis für die Kritiker der Windkraftanlagen im Wald.

"Die Planungen sind ein Beweis für die völlig verkorkste Energiewende. Hier werden Natur- und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt", heißt es in der Erklärung. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen gelinge nur, wenn Natur- und Klimaschutz als Einheit gedacht werden. Die Politiker vermuten, dass wirtschaftliche und finanzielle Interessen im Vordergrund stehen. "Wenn einer den Wald zerstört, um Industrieanlagen in Naturparks zu errichten, der kann nicht glaubhaft von Klimaschutz sprechen", sagt Dietmar Brockes.

Stefan Lenzen hofft, dass der Politikwechsel im Land den Birgeler Urwald noch retten kann. "Versprechen zu machen sind fehl am Platz, aber die Hoffnung bleibt, dass ein neuer Windkrafterlass den Wald noch retten kann." Lenzen kritisiert den grün-roten Windkrafterlass: "Windkraft an sich ist richtig und Teil eines Energiemixes. Beim Ausbau der Windkraft darf aber ökonomische Vernunft, Naturschutz und der Schutz der Anwohner nicht beiseitegelegt werden."

FDP-Kreisvorsitzender Dr. Klaus Wagner aus Wegberg hält zwar die Gründe Wassenbergs für nachvollziehbar angesichts der Tatsache, dass die Stadt gezwungen sei, eine Windenergievorrangzone auszuweisen "als Fogle der verfehlten Energiepolitik der Rot-Grünen Landesregierung". Am Premiumwanderweg Birgeler Urwald aber "ist nun wirklich nicht der richtige Ort. Das Vorhaben ist sicher nicht umweltverträglich und ist auch für die für uns im Kreis wichtige Entwicklung des Tourismus ein Hindernis. Das Landschaftsbild wäre verschandelt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort