Wassenberg Gospel-Messe: meditativ und mitreißend

Wassenberg · Die Chorgemeinschaft Orsbeck-Luchtenberg bewies beim Jubiläumskonzert, dass sie für neue Musikstile und Vortragsweisen offen ist. Den dankbaren Zuhörern schenkte sie ein mehr als einstündiges Hörerlebnis.

 In der Orsbecker Kirche gab die Chorgemeinschaft St. Martini Orsbeck-Luchtenberg ihr Jubiläumskonzert zum 150-jährigen Bestehen: die Gloria-Messe von Tore W. Aas.

In der Orsbecker Kirche gab die Chorgemeinschaft St. Martini Orsbeck-Luchtenberg ihr Jubiläumskonzert zum 150-jährigen Bestehen: die Gloria-Messe von Tore W. Aas.

Foto: Jürgen Laaser

150-jähriges Bestehen zu feiern, sei ein schönes Ereignis, dem viele Chorproben vorausgegangen seien, sagt Pfarrer Thomas Wieners zur Begrüßung der Besucher in der voll besetzten Pfarrkirche St. Martinus. Der Chor sei zwischenzeitlich einmal angeschlagen gewesen, habe sich aber wieder gefangen. Einen großen Anteil daran habe Chorleiterin Severine Joordens, die die 30 aktiven Sängerinnen und Sänger seit Beginn des vergangenen Jahres leitet und zu unterschiedlichen musikalischen Leistungen motiviert.

Ihr Vorschlag war es auch, die Gloria- oder Gospel-Messe des norwegischen Komponisten Tore W. Aas beim Jubiläumskonzert aufzuführen. Den Zuhörern schenkten die Aktiven damit ein mehr als einstündiges Hörerlebnis mit meditativen und mitreißenden Sequenzen.

"Es gibt einen Treffpunkt zwischen Himmel und Erde und das ist der Gottesdienst", sagte Willi Hlavsa, der auch die Texte zwischen den Liedbeiträgen las, zu Beginn. Der Chor trug an diesem Nachmittag die liturgische Musik eines Gottesdienstes vor und hoffte, "dass das 'Gloria' ganz viele inspiriert", wie Hlavsa berichtete. Den Sängern gebe es den Mut zu sagen "Gott, wir werden Kinder sein in deinem Haus."

Zur steten Begleitung von Dirigentin Severine Joordens am Klavier trugen die Sänger in überwiegend dunkler, die Frauen in heller Kleidung die neun Teile sowie Präludium und Postludium wohl abgestimmt vor. Zunächst präsentierten sie einen furiosen gemeinsamen Auftakt, bevor immer wieder Solostimmen die einzelnen Werkteile prägten. Im "Kyrie" etwa taten sich drei männliche Chormitglieder mit stimmlichem Einsatz hervor, denen wenig später Alphons Stijnen mit schöner, kräftiger Stimme folgte. Stufenweise nahm der Chor schließlich die Lautstärke zurück und bewies seine Fähigkeit zur dynamisch versierten Umsetzung der Komposition. Das darauf folgende "Gloria" sei ein Lied der Hoffnung für die Unterdrückten auf der ganzen Welt, kündigte Willi Hlavsa an. Darin fielen vor allem ein rhythmischer Charakter und die Atmosphäre schaffenden Klänge des Synthesizers auf.

Überhaupt setzten Joordens und Stijnen mit zusätzlichem Keyboard - das auf dem Klavier lag und das Joordens an einigen Stellen bediente - und Synthesizer, dem Stijnen Streicher- oder Gitarrenklänge entlockte, regelmäßig abwechslungsreiche Akzente. Auch durch diese musikalische Ausschmückung gelangen Chor und Instrumentalisten eine dicht erzählte und gesungene Darbietung, die bis zum Schluss die Zuhörer in ihren Bann zog. Dabei fesselten sowohl die meditativen als auch schwungvolleren Lieder die Aufmerksamkeit und zogen das Publikum in den Bann der Geschichte Jesu und des Glaubensbekenntnisses.

Das Postludium sangen alle nach langanhaltendem Beifall und vielen anerkennenden Worten von Pfarrer Thomas Wieners sowie Dankesworten der Vorsitzenden Angela Holten als Zugabe zum Schluss ein zweites Mal.

(cole)
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