Wassenberg Keine Verwirrungen bei den Karnevalsrufen

Wassenberg · Ausgelassen erlebten die Jecken in Wassenberg ihren Karnevalsumzug. Viele Wagen und Fußgruppen sorgten für Stimmung und fröhliches Narrentum.

 % Schwarze Schlapphüte und weiße Kostüme kündigten gestern in Wassenberg von kalten Zeiten, verkörpert vom Orsbecker UKV.

% Schwarze Schlapphüte und weiße Kostüme kündigten gestern in Wassenberg von kalten Zeiten, verkörpert vom Orsbecker UKV.

Foto: Jürgen Laaser

Die Karnevalisten in Wassenberg hatten es schwer. "Wassenberg Alaaf", "Sankhas höpp höpp", "Effeld, de Bahn is kloar" und "Alle da-wa" erscholl am Sonntagnachmittag in den Straßen. Große Verwirrung bei den Jecken? Keinesfalls, denn die Ortsteile Myhl, Effeld und Orsbeck pflegen jeweils ihren eigene Karnevalsruf. Zum großen Umzug in Wassenberg jedoch kamen sie alle zusammen und feierten gemeinsam. Die Jecken am Straßenrand konnten teils große Wagen, teils bunte Fußgruppen bewundern, ausgelassen schunkeln oder sich nach Kamellen und anderen Süßigkeiten bücken.

Den Auftakt machte traditionell der "Straßenfeger", der die gröbsten Feinde für Mensch und Autoreifen beseitigen sollte, diesmal aber eher weniger zu tun hatte. "Keine harten Gegenstände", hatte Zugleiter Heins Wynen versprochen. Die obligatorische Tafel Schokolade wurde überreicht und nicht geworfen.

 & Gladiatoren kämpften auf Wassenbergs Straßen. Gestern zog der Karnevalszug von Birgelen aus durch die Stadt.

& Gladiatoren kämpften auf Wassenbergs Straßen. Gestern zog der Karnevalszug von Birgelen aus durch die Stadt.

Foto: Laaser Jürgen

"Lucys Arche" führte viele bunte Kinder hinter sich her, die fleißig die Süßigkeiten verteilten. Seit mehr als 20 Jahren sitzt Pfarrer Klaus Buyel am Steuer bei der KJG Wildenrath, die als "Goldfasänchen" ihre Aufwartung machten. Die mussten aufpassen, dass sie nicht von den Dschungel-Bewohnern erwischt wurden, die unter Leitung von Ralf Henke als "Aufgesetzte" folgten.

Schwarze Schlapphüte und weiße Kostüme kündigten von kalten Zeiten, verkörpert vom Orsbecker UKV, der es mottogemäß "richtig knallen" ließ. Danach wurde es allerdings sehr gruselig, die verscheuchten Burggespenster tauchten auf dem Wagen der Karnevalsfreunde Brühl immer wieder auf und ab. Der Verkauf des Burghotels bewegte die städtischen Gemüter. Da hatte es die Myhler Dampflok deutlich leichter, denn das imponierende Ungetüm verschaffte sich mühelos Respekt unter den Zuschauern. Die vielen Heizer und Lokführer taten ein übriges.

"Nur ein Held fährt aufs Feld" verkündete die Myhler KG, die ironisch die "Stadt Wassenberg" in "Stall Wassenberg" umgetauft hatte. Einen Schritt in die Zukunft unternahmen die Effelder, die ihr Venedig mitgebracht hatten und in ihren phantasievollen Kostümen italienisches Flair verbreiteten.

Die blau-weißen Uniformen waren das Signal der Wassenberger. Bambini, Junioren und Prinzengarde machten ihre Aufwartung für die Narren. Die Kongo-Piraten und vor allem Piratinnen ließen manchen Zuschauer respektvoll und untertänig nach Kamellen rufen. Der Wagen der Stadtgarde mit rosengeschmückter Mauer verbreitete einen Hauch von Dornröschen, ein Schelm, der dabei Böses dachte.

"Wir sind froh, dass wir den Zug überhaupt durchführen können", gestand Zugleiter Wynen, "ohne Zugeständnisse der Stadt hätten wir die Auflagen nicht erfüllen können." Umso glücklicher war auch Ex-Präsident Jochen Schumann, der mit langer karnevalistischer Erfahrung vom Alten Rathaus aus den Zug kommentierte.

(maut)
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