Wassenberg Kultur und Tourismus in neuer gGmbH

Wassenberg · In Wassenberg laufen die Vorbereitungen für die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die der Stadt größere Handlungsfreiheit und Sponsorenunterstützung bei Veranstaltungen ermöglicht.

 Veranstaltungen wie den Wassenberger Schlemmer-Markt oder Konzerte - hier mit dem Quartettverein Myhl und Solisten - soll künftig eine gemeinnützige GmbH für Kunst, Kultur und Heimatpflege organisieren. Die Rechtsform gäbe der Stadt größere Handlungsspielräume.

Veranstaltungen wie den Wassenberger Schlemmer-Markt oder Konzerte - hier mit dem Quartettverein Myhl und Solisten - soll künftig eine gemeinnützige GmbH für Kunst, Kultur und Heimatpflege organisieren. Die Rechtsform gäbe der Stadt größere Handlungsspielräume.

Foto: Laaser/Kulturförderverein

In Wassenberg dürfte künftig wohl eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung die Aufgaben übernehmen, die bis zum Ende vergangenen Jahres der Kulturförderverein organisiert hat, außerdem sollen in dieser Gesellschaft die bislang in der Stadtverwaltung beheimateten Aufgaben von Tourismusförderung und Stadtmarketing aufgehen. Alleiniger Gesellschafter ist die Stadt.

Dem Ausschuss für Kultur und Sport lag jetzt eine umfangreiche Liste der Arbeitsbereiche für die künftige gGmbH vor, deren Satzungsentwurf der Haupt- und Finanzausschuss einen Tag später dem Stadtrat für seine März-Sitzung zum Beschluss einstimmig empfahl. Voraussetzung ist, dass die gGmbH nicht gewinnbringend arbeiten darf und die Stadt "angemessenen Einfluss" behält. Ein(e) Geschäftsführer(in), eine Gesellschafterversammlung und ein Beirat unter Vorsitz des Bürgermeisters sollen die Körperschaft tragen. Die Gremien werden, ähnlich wie die Einrichtungen des Stadtbetriebes, mit Vertretern aus Rat und Verwaltung besetzt werden. Sinn einer Gesellschaftsgründung sei es, der Stadt mehr Handlungsspielraum zu eröffnen, etwa im Personalbereich für die Durchführung von Festen. Auch Spendenquittungen etwa könne eine Gesellschaft, nicht aber die Stadt ausstellen, sagte Bürgermeister Manfred Winkens im Gespräch.

Im Kulturausschuss wurde erläutert, dass die neue Gesellschaft die drei Hauptbereiche des derzeitigen Fachbereichs 4 in der Stadtverwaltung übernehmen soll. Die Bereiche Kunst und Kultur, Stadtmarketing und Tourismus sollen sich in der künftigen gGmbH unter den Oberbegriffen Kunst, Kultur und Heimatpflege wiederfinden. Im Bereich Kultur wird die gGmbH für die Durchführung von Konzerten, Ausstellungen, Theatervorstellungen, ev. auch Theater- und Konzertfahrten zuständig sein. Mit allem, was dafür nötig ist: vom Engagement der Künstler bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Beantragungen von Fördermitteln und Zuschüssen.

Die enge Zusammenarbeit mit kulturellen Akteuren in der Stadt, allen voran dem Wassenberger Heimatverein, wird dabei festgeschrieben. Dies bestätigte Referentin Annika Schmitz auf Nachfrage vom stellvertretenden Heimatvereinsvorsitzender Walter Bienen im Ausschuss noch einmal ausdrücklich. Die Gesellschaft soll auch die überregionale Zusammenarbeit im kulturellen Bereich ausbauen.

Im Bereich Tourismus wird der von der Stadt mitgetragene TouristService im neuen Naturpark-Tor (des Naturparks Schwalm-Nette) von der gGmbH betreut werden. Der dann auch die Organisation, Planung und Durchführung grenzüberschreitender Veranstaltungen wie des Pflanzenmarktes oder des Limburg Festivals obliegen soll, wie auch die Umsetzung und Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Tourismuskonzepts mit der niederländischen Nachbarkommune Roerdalen und die Mitarbeit an Tourismusprojekten, an denen sich die Stadt beteiligt. Weitere Stichworte aus der Aufgabenliste: Bearbeitung von Tourismus-Anfragen und -Arrangements, Betreuung des Reisemobilstellplatzes und des grenzüberschreitenden Projektes "Sonnenzug", Zusammenarbeit mit dem Naturpark und Beantragung entsprechender Fördermittel.

Aus dem Bereich Stadtmarketings werden die Organisation des Abendmarktes und des SchlemmerMarktes in die Gesellschaft übergeben. Sie soll auch Ortsverschönerungsprojekte begleiten und die Aufgaben der Arbeitskreises Innenstadt (Leerstandsmanagement) fortführen.

Bürgermeister Winkens sagte, dass das komplexe rechtliche Verfahren längere Zeit in Anspruch nehmen könne. Er glaubt nicht, dass schon der Schlemmer-Markt in Regie der gGmbH stattfinden kann. Winkens: "Dass er stattfindet, aber ist sicher. Alle Beteiligten haben zugesagt, wieder mitzumachen. Wir sind bereits in der Planung."

(RP)
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