Wassenberg Kunst als Diskussionsobjekt

Wassenberg · Beim Künstlergespräch in der vor drei Monaten eröffneten Galerie vereint Galerist Klaus Noack ausstellende Künstler und Besucher in Fragen zur Kunst.

 Galerist Klaus Noack (re.) moderierte das Künstlergespräch mit (v. l.) Elvira op de Laak, Irmgard Stieding, Karl-Heinz Koch, Wolfgang Wartmann und Viktor Nono (Schriftsteller und Künstler aus Düsseldorf).

Galerist Klaus Noack (re.) moderierte das Künstlergespräch mit (v. l.) Elvira op de Laak, Irmgard Stieding, Karl-Heinz Koch, Wolfgang Wartmann und Viktor Nono (Schriftsteller und Künstler aus Düsseldorf).

Foto: RENATE RESCH

Harfenklänge empfangen die ankommenden Besucher der Galerie Noack, die sich zur Ausstellungseröffnung der Künstler Elvira op de Laak, Karl-Heinz Koch und Wolfgang Wartmann und dem einführenden Künstlergespräch versammelt haben. Die Niederländerin Marianne Cranston entlockt ihrem Instrument stimmungsvolle Klänge, um für ein Betrachten der Kunstwerke einen inspirierenden Rahmen zu schaffen.

Elvira op de Laak zeigt großformatige Arbeiten mit Acryl auf Leinwand. Auf abstrakte Weise versucht sie, aus Farbe Malerei zu machen. "Die Farbe hat ein Wesen," erzählt sie. "Für mich war die Farbe rot sehr bewegend und ich habe versucht, ihr Raum zu verschaffen". Den starken Charakter der Farbe Rot verbindet sie mit Blau. Dabei setzt sie Flächen in Beziehung und versucht, eine spannende Harmonie zu schaffen.

Karl Heinz Koch arbeitet mit seinen "Knitterbildern" optisch. Durch die Faltung entsteht eine Dreidimensionalität, die er durch Schattenwirkung, Verläufen und Strukturen verstärkt. Diese grafischen Elemente suggerieren Tiefe und Räumlichkeit. In manchen Nieschen lassen sich Gesichter erkennen. "Wenn ich Kunst mache, soll sie gefallen", erklärt er, "sie soll aus mir entstehen".

Wolfgang Wartmann formt aus Folie, Draht, Acryl und Lack "Gitterbilder", die mehrfarbige kachelartige Strukturen zeigen. Er sieht sich selbst als Maler: "Ich male auf Folie und die verändere ich dann, so wie ich denke, dass ich daraus ein anderes Wesen, eine andere Form machen kann."

Zur Ausstellungseröffnung stellte der Galerist Klaus Noack eine Runde aus den drei Künstlern, der kunstinteressierten Wassenbergerin Irmgard Stieding und Viktor Nono, Künstler und Philosoph aus Düsseldorf zusammen. Unter seiner Leitung diskutierten sie über die Rolle der Kunst in der sich im Laufe der Zeit verändernden Gesellschaft. Auch die fundamentale Frage: "Was ist Kunst?" suchte nach einer Antwort. Als Lösungsvorschlag wurde u.a. vorgeschlagen: "Alles, was ausgestellt und zur Kunst erklärt wird, ist Kunst - man kann sich dann darüber unterhalten."

Fragen wie "Ist Kunst das Schaffen einer heilen Welt?" oder "Ist Kunst eine Art Freiheit?" wurden aufgeworfen und diskutiert. Das Publikum beteiligte sich rege und brachte Beiträge ein.

Seit August hat die neue Galerie in Wassenberg geöffnet. "Das Konzept der Stadt hat mich überzeugt, deshalb bin ich hierher gekommen," erzählt der Galerist Klaus Noack, der bereits in verschiedenen anderen Städten Galerien geführt hat. Er versucht mit seinen Ausstellungen, die Menschen mit Kunst in Kontakt zu bringen. "Bildende Kunst soll immer im Vordergrund stehen", erklärt er. In seinen Räumen stellt er bekannte nationale und internationale Künstler aus. "Ich möchte Kunst präsentieren, die breiter bekannt ist", formuliert er den Qualitätsanspruch für seine Galerie.

(rerü)
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