Wassenberg Mit dem Fahrrad zur Kleinkunst

Wassenberg · Am Samstag gab es an Stationen in Roerdalen und Wassenberg wieder kurzweilige Comedy unter freiem Himmel. Die Radtour im Rahmen des niederländischen Limburg Festivals für Straßentheater verbindet Naturerlebnis mit Kultur.

 Der italienische Clown Agro verstand es auf dem Wassenberger Roßtorplatz, sein Publikum mit lebendigen Spielszenen ohne Worte bestens zu unterhalten.

Der italienische Clown Agro verstand es auf dem Wassenberger Roßtorplatz, sein Publikum mit lebendigen Spielszenen ohne Worte bestens zu unterhalten.

Foto: Jörg Knappe

Mitten auf dem Roßtorplatz geht auf einmal Musik an. Mit schwarzer Latzhose, weißem T-Shirt und weiß geschminktem Gesicht startet Clown Agro seine Vorführung. Der italienische Clown beginnt, mit den Zuschauern Theater zu spielen. Und das, ganz ohne zu sprechen. Alleine durch die Mimik, Gestik und die passende Musik, die er durch eine Fernbedienung steuern kann, schafft der Clown es, die Zuschauer zu unterhalten. Sei es ein Cowboyduell oder eine inszenierte Hochzeit. Während der Vorführung schallt häufig herzhaftes Gelächter über den Roßtorplatz.

Diese Vorführung war Teil der Radtour mit internationalem Straßentheater, die anlässlich des Limburg Festivals in Wassenberg und Roerdalen stattfand. Stündlich traten die Künstler auch in Birgelen, Effeld und Ophoven auf und sorgten dort für gute Laune bei den vielen Radfahrern. Bei gutem Wetter konnten diese an den einzelnen Vorstellungsplätzen eine Pause einlegen. Insgesamt war die Radtour 28 Kilometer lang. Es gab auch die Möglichkeit, eine verkürzte, 17 Kilometer lange Strecke zu fahren. Diese führte dann aber nur an vier Schauplätzen vorbei.

Zum dritten Mal machte Reinhilde Sontag-Risters die Tour mit und fand es "wie immer toll". Ebenfalls überzeugt von der Idee, eine Radtour mit Straßentheater zu veranstalten, zeigten sich Anita und Willi Frenken. Die Drei fuhren allerdings nicht die offizielle Route zwischen den verschiedenen Vorstellungsorten. "Wir fahren lieber die Feldwege, das ist noch ein bisschen schöner", sagte Sontag-Risters.

Auf dem Schulhof der Grundschule Birgelen erzählte das Duo "Flossy and Boo" den Zuschauern eine verrückte Geschichte über ihren Zirkus, den sie für eine eigene Show verlassen hatten. Bei einem Kartentrick bezogen sie die Zuschauer mit ein in ihre Vorstellung. Die zwei aus Wales stammenden Künstlerinnen verabschiedeten sich mit ihrem "International Song" von ihren "International Fans and Friends". Einen unterhaltsamen Gladiatorenkampf gab es mit den Künstlerinnen "Spitz & Co." auf dem Bleekplatz in Ophoven. Ein echter Hingucker waren die aus Pappe gebastelten Requisiten. Seine Jonglier-Künste bewies der Belgier Michiel Deprez auf dem Martinusplatz in Effeld. Bei seiner Vorstellung wirbelte er immer mehr Flaschen durch die Luft und brachte damit die Zuschauer zum Staunen. Der 29-jährige Artist freute sich über die vielen, wechselnden Zuschauer. "Das macht sehr viel Spaß", sagte der Jongleur. Insgesamt sieben Vorstellungen standen für alle Künstler an diesem Tag auf dem Programm.

Einen Wermutstropfen gab es dann doch. "Ich kann mir vorstellen, dass es für viele Leute schwer ist, die Künstler zu verstehen", sagte Lizet Kriechel. Denn die Vorstellungen in Ophoven und Birgelen waren in englischer und französischer Sprache. Allerdings sie vieles auch allein durch die Mimik und Gestik verständlich. Das Sprachproblem war auch der Tatsache geschuldet, dass die Radtour grenzüberschreitend in Deutschland und in den Niederlanden stattfand.

(anek)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort