Wassenberg Mit Drohne die perfekte Übersicht

Wassenberg · Die Druckerei Kraft-Schlötels GmbH (K-S) sponsert Drohne für die Feuerwehr Wassenberg: "erweitertes Auge des Einsatzleiters".

 Übergabe der neuen Drohne samt Zubehör beim Sponsor, der Firma K-S GmbH: (v.l.) Jürgen Sonntag, Marc Röthling, Ralf Blüthmann, Stefan und Frank Vondahlen sind die neuen Drohnenpiloten. Weiter im Bild: Oliver Hensen vom Sponsor Druckerei Kraft-Schlötels, Wehrleiter Holger Röthling, Alexander Haasen, Ausbilder und Leiter der IuK-Einheit.

Übergabe der neuen Drohne samt Zubehör beim Sponsor, der Firma K-S GmbH: (v.l.) Jürgen Sonntag, Marc Röthling, Ralf Blüthmann, Stefan und Frank Vondahlen sind die neuen Drohnenpiloten. Weiter im Bild: Oliver Hensen vom Sponsor Druckerei Kraft-Schlötels, Wehrleiter Holger Röthling, Alexander Haasen, Ausbilder und Leiter der IuK-Einheit.

Foto: Uwe Heldens

Der Blick von oben hilft oft weiter. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wassenberg und erst recht, wenn Ausmaß und Lage im Ernstfall unklar sind. Seit Anfang Dezember führt der Einsatzleitwagen der Informations- und Kommunikations-Einheit (IuK-Einheit) der Feuerwehr Wassenberg einen Multicopter, auch Drohne genannt, mit sich.

Unscheinbar sieht der Quadrocopter mit seinen 35 Zentimetern Diagonalgröße und einem Gewicht von 1400 Gramm aus, doch eine Menge an technischen Raffinessen stecken in diesem unbemannten Fluggerät. Bis zu 600 Meter hoch kann es fliegen und dabei stets ruhige Aufnahmen in "Ultra-High Definition 4K-Qualität" aus der Luft liefern. Dabei erreicht der Copter eine Geschwindigkeit bis zu 70 Stundenkilometern. Seine Reichweite beträgt theoretisch fünf Kilometer, seine Flugzeit bis zu 35 Minuten. Durch die vielen Sensoren kann die Drohne Hindernisse erkennen und automatisch landen. Gesteuert wird der Copter per Fernbedienung. Während der "Pilot" vom Boden aus den Copter fliegen lässt, macht das Gerät in der Luft scharfe Aufnahmen - als Foto oder Film. Die wiederum werden auf ein Tablet gesendet und können so ausgewertet werden. Das Gerät ist mit einer besonderen Sicherung versehen. Reißt die Verbindung zur Fernsteuerung ab, schaltet ein Computer in den Selbstflug-Modus. Die Drohne findet über GPS selbst zum Startpunkt zurück.

Für die Bedienung der Flugmaschine ist kein "Drohnenführerschein" nach der neuen Verordnung notwendig. Für Behörden und Organisatoren mit Sicherheitsaufgaben gibt es Ausnahmen. So gelten etwa nicht die Überflugverbote für Wohngebiete, Menschenansammlungen oder Einsatzstellen. Die Einsatzkräfte haben mehr Befugnisse. Sechs Mitglieder der IuK-Einheit Wassenberg wurden jetzt als "Drohnen-Operator" ausgebildet. In 16 theoretischen und praktischen Ausbildungsstunden mit einer abschließenden Prüfung erlernten die Kameraden durch den Leiter der IuK-Einheit, Alexander Haasen, wie ein Multicopter funktioniert, die Gesetze und Verordnungen und natürlich die Handhabung.

"Die Drohne ist das erweiterte Auge des Einsatzleiters", erläutert Wehrleiter Holger Röthling. "Große Feuer, Waldbrände, Evakuierungen oder Gefahrgutunfälle, es gibt viele Möglichkeiten, bei denen ein Copter eingesetzt werden kann", sagt er. "Wir können die Lage von oben besser beurteilen und entsprechend reagieren." Man könne zum Beispiel bei einem Brand schnell und einfach eine Dachkonstruktion abfliegen. Auch andere Einsätze sind für ihn denkbar. Der Quadrocopter könnte mit einem angehängten Gasmessgerät zum Beispiel bei einem Giftunfall Gefahren erkennen, ohne dass Menschen in die kontaminierte Zone müssten. "Wir möchten uns ganz besonders bei der Druckerei Kraft-Schlötels GmbH (K-S) bedanken", sagte Alexander Haasen zu Oliver Hensen, Managementsystembeauftragter der Firma. Die Drohne mit hochwertiger Kameraausstattung und Zubehör, die 3000 Euro gekostet hat, wurde von der in Wassenberg ansässigen Firma komplett gesponsert.

(aha)
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