Hückelhoven. Mysteriöse Morde und gescheiterte Liebe

Hückelhoven. · Vier Buchautoren und viele Besucher sorgen für eine gelungene Premiere der "Nacht im Schacht" in Hückelhoven.

 Hausherr Detlef Stab (v.l.) mit den Autoren Mechthild Gödecke, Helmut Wichlatz, Renate Janssen und Kurt Lehmkuhl.

Hausherr Detlef Stab (v.l.) mit den Autoren Mechthild Gödecke, Helmut Wichlatz, Renate Janssen und Kurt Lehmkuhl.

Foto: Jürgen Laaser

"Mit so einem Andrang hatten wir nicht gerechnet. Wir holen ständig Stühle nach, damit niemand stehen muss", sagte Kurt Lehmkuhl. Der Buchautor hatte mit Kollegen der "Erkelenzer Leseburg", dem Förderverein Schacht 3, und dem Stadtmarketing Hückelhoven zur Premiere der "Nacht im Schacht" in das Besucherbergwerk Schacht 3 eingeladen.

Vier Autoren trugen dabei spannende Kurzgeschichten vor, die in erster Linie in und um Hückelhoven herum spielen: "Für die Premiere setzen wir auf Storys vornehmlich aus Hückelhoven. In Zukunft kann sich das Einzugsgebiet der Handlung aber erweitern", sagte Helmut Wichlatz, einer der vortragenden Schriftsteller. Viel Spaß wünschte vor der Lesung auch Detlef Stab, Vorsitzender des Fördervereins Besucherbergwerk Schacht 3, dem Publikum. Dabei blickte er noch mal auf die Entstehungsgeschichte des Besucherbergwerks, das 2007 eingeweiht wurde, zurück.

Die erste Geschichte des Abends wurde anschließend von Renate Janssen vorgetragen, die den Titel "Trödelmarkt an Schacht 3" trug. Gespannt verfolgten die Besucher, wie es während des Marktes zu einem mysteriösen Mord an einem der Händler kommt, der offensichtlich in Besitz eines wertvollen Gemäldes war, ohne das zu wissen. Nachdem er mit einem Messer im Rücken gefunden wurde, führte die Spur schnell einem älteren Mann, den er zuvor am Stand abgewiesen hatte. Hannelore und Judith, zwei Marktteilnehmerinnen aus Hückelhoven , entlarven den Täter schließlich unter gefährlichen Umständen.

An die zweite Stadt neben Hückelhoven im Kreis Heinsberg, die sich Ex-Zechenstadt nennt, erinnerte Kurt Lehmkuhl in seinem Stück "Bergsteiger", das auf einer Halde in Übach-Palenberg spielt. Es handelt von einem Ehepaar, das sich im Laufe der Jahre immer weiter auseinandergelebt hat und die Frau sich schließlich scheiden lässt. Dort wo die Liebe einst begann, auf einer Halde in Übach, soll sie auch beendet werden. Dabei kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, an dessen Ende der Mann im Rollstuhl landet.

Über eine eingeschworene Nachbarschaftsgemeinde berichtete Mechthild Gödecke aus Ratheim in ihrer Erzählung. In ihr rächen sich die Bewohner einer Zechensiedlung einer fiktiven Straße in Hückelhoven an einer ungeliebten tyrannischen Frau, die sich seit ihrem Zuzug mit allen Bewohnern angelegt hatte. Am Ende wird der Frau ein Mord angelastet, den sie aber gar nicht begangen hatte.

Mit den Worten: "Ich hoffe, Sie haben gute Nerven, denn ich werde jetzt singen", begann Helmut Wichlatz seine Geschichte. In "Warum ist es am Rhein so schön" geht es um einem gemeinsamen Mord am Chorleiter des Männergesangsverein Doveren. Die schuldgeplagten verdächtigen Sangesbrüder wissen dabei nicht, dass ihnen ihre Ehefrauen seinerzeit zuvor gekommen waren und den Dirigenten vergiftet hatten, bevor die Männer ihn auf fragwürdige Art und Weise im Rhein bei Koblenz ertrinken ließen.

Mit diesen und weiteren Kurzgeschichten begeisterten die vier Autoren das Publikum im Schacht, und einer Neu-Auflage dürfte nichts im Wege stehen.

(mom)
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