Wassenberg Schüler schnuppern in die Arbeitswelt

Wassenberg · Jugendliche der Betty-Reis-Gesamtschule zu Besuch bei der Unternehmensgruppe Essers in Wassenberg.

 Schulprojekt Firmenbesuche: Gesamtschüler erhielten Einblicke in die Schärerei Essers.

Schulprojekt Firmenbesuche: Gesamtschüler erhielten Einblicke in die Schärerei Essers.

Foto: ESSERS

Was macht eigentlich eine Schärerei? Die Wassenberger Textilunternehmen Heinrich Essers und Essedea waren zwei von zwölf Betrieben, die in einer Projektwoche der Betty-Reis-Gesamtschule für eine Betriebserkundung ihre Türen öffneten. Mit ihrem Lehrer und dem didaktischen Leiter der Schule, Dr. Ludger Herrmann, kamen zwölf Jungen und Mädchen der 9. Jahrgangsstufe, um sich über die Firmen, die Betriebsabläufe und vor allem angebotene Ausbildungsberufe - Kaufmann/frau für Büromanagement und Maschinen und Anlagenführer/in Textiltechnik - zu informieren.

In einer Unternehmenspräsentation erfuhren die Schülerinnen und Schüler zunächst, worin die Aufgaben einer Schärerei bestehen: in der Vorbereitung der Kettbäume, die später in den Webstühlen der Webereien eingesetzt werden, um daraus Textilien für vielerlei Einsatzbereiche herzustellen, etwa für Straßenarmierungen oder Deponiebauten, für Filter- oder Schleiftechnologien. Und sie lernten die Produkte der Firma Essedea kennen: dreidimensionale Textilien, die etwa in Matratzen oder Sitzen von Fahrzeugen und Booten eingebaut werden oder mit denen man Wasser filtern und in sogenannten Nebelfängern Trinkwasser in sehr trockenen Gebieten gewinnen kann. Anschaulich wurden die Erläuterungen von Philipp Essers, der gemeinsam mit Heinz-Willy Essers und seiner Schwester das Familienunternehmen führt, beim anschließenden Rundgang durch die Betriebsstätten. Der ehemalige Auszubildende Tobias Limprecht, der mittlerweile als Schärer bei Essers arbeitet, erklärte an den Maschinen die wesentlichen Produktionsabläufe und Aufgaben.

Auch bei Essedea, dem 2003 gegründeten Schwesterunternehmen, das sich nur ein paar Meter weiter befindet, durften die Schüler hinter die Kulissen sehen. So konnten sie den Herstellungsprozess eines dreidimensionalen Textils ansehen oder Materialmuster zum besseren "Begreifen" in die Hände und mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss standen ehemalige Auszubildende Rede und Antwort bei Fragen zu den angebotenen Ausbildungsberufen.

Eine der ersten Fragen: "Was kann man denn noch machen, wenn man hier seine Ausbildung abgeschlossen hat?" Darauf gab es eine ganz klare Antwort: Viel! In beiden Unternehmen gebe es ehemalige Azubis, die sich im Anschluss an die Ausbildung oder später zu einer Weiterbildung oder einem berufsbegleitenden Studium entschlossen haben, erfuhren die Schüler. Ein Weg, der bei Essers schon immer gern gesehen und gefördert worden sei. Denn qualifizierte und engagierte Mitarbeiter seien einer der wichtigsten Faktoren für den über 100-jährigen erfolgreichen Bestand des Familienunternehmens, das sich auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt sieht. "Deshalb freuen wir uns immer über gute Bewerbungen und Auszubildende - besonders, wenn sie aus der direkten Umgebung kommen", sagte Geschäftsführer Heinz-Willy Essers. Ein gutes Beispiel im Unternehmen sei Personalreferentin Morr - eine ehemalige Betty-Reis-Schülerin, die 2014 ihre Ausbildung mit Auszeichnung (ein Top-Azubi im Kreis Heinsberg) abgeschlossen habe und seitdem als Personalreferentin arbeite.

(RP)
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