Wassenberg SPD: Stadtentwicklung als Ganzes sehen

Wassenberg · Antrag im Planungsausschuss: TH-Lehrstuhl soll Entwicklung von Leitlinien - nicht nur für die Innenstadt - begleiten.

Was kann, was sollte die Stadt anstoßen, um vor der Fertigstellung der B 221n-Umgehung - das wird nach dem angekündigten Baubeginn in etwa fünf Jahren sein - bereits Weichen für die Entwicklung der Innenstadt zu stellen? Dies meint vor allem die Gestaltung der Graf-Gerhard-Straße, deren Leerstände in letzter Zeit kontrovers diskutiert wurden.

Aktuell hat die SPD nun einen Antrag auf Erweiterung des Planungsausschusses am 9. September (18.30 Uhr) gestellt. Darin unterstützen die Sozialdemokraten zwar den CDU-Vorschlag zur Gründung einer Arbeitsgruppe zum Thema Gestaltung und Belebung der Innenstadt "in der Sache". Dennoch vermisst die SPD "Leitlinien und Strategien zur Entwicklung des Stadtgebietes". Dies führe zu ,ad hoc'-Lösungen und Entscheidungen, "die nicht in strategische Überlegungen eingebettet sind", heißt es in dem SPD-Antrag. "Unklar ist, welche Optionen die Stadt zur mittel- und langfristigen Entwicklung hat. Was sind ihre Alleinstellungsmerkmale? Welche Potenziale gibt es? Aber auch, welche Defizite? Und welchen Defiziten kann man und welchen muss man entgegenwirken?" Der Einzelhandel in der Innenstadt tue sich schwer, und es fehle an Raum für soziales Leben an der heutigen Durchgangsstraße, zu dem auch die Kneipe an der Ecke zählen könne.

Die SPD schlägt ein moderiertes Vorgehen durch den Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen vor. Das Institut verfüge "über weitreichendes und langjähriges Praxis- und Hintergrundwissen, mit dessen Unterstützung wir zielgerichtet und effektiv unsere Stadtentwicklung vorantreiben können".

Aus der Begründung geht hervor, dass es der SPD nicht nur um die Graf-Gerhard-Straße geht, also die engere Innenstadt, sondern um die Entwicklung von Leitlinien für die gesamte Stadt. "Wie können und sollen sich Siedlungs- und Gewerbeflächen entwickeln? Welche Bedeutung haben demografische Veränderungen für die Stadt? Wie können und sollen sich Einzelhandel und Gewerbe entwickeln?", nennt die SPD beispielhaft.

Die Fraktion beantragt, Vertreter des RWTH-Lehrstuhls für Planungstheorie und Stadtentwicklung zu einer Sondersitzung des Ausschusses einzuladen und die Vorgehensweise der Wissenschaftler erläutern zu lassen. Weiter wird vorgeschlagen, die politischen Vertreter der Stadt und die Mitarbeiter der Verwaltung zu einer gemeinsamen, eintägigen Veranstaltung (Workshop) einzuladen. Unter der Moderation der RWTH-Experten "sollen die in Wassenberg üblichen Entscheidungsprozesse reflektiert und zukünftige Steuerungselemente erarbeitet und diskutiert werden".

(RP)
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