Wassenberg "Spielraum" in vielen Facetten

Wassenberg · 25 Künstler des Wassenberger Stammtischs eröffneten ihre Jahresausstellung im Rathaus der Stadt.

 Künstlerische Betätigung verschafft der Erkelenzerin Brigitte Böckels "Spielraum", was für sie eine gewisse Freiheit bedeutet. Sie steuerte ein Bild zur Wassenberger Gemeinschaftsausstellung bei.

Künstlerische Betätigung verschafft der Erkelenzerin Brigitte Böckels "Spielraum", was für sie eine gewisse Freiheit bedeutet. Sie steuerte ein Bild zur Wassenberger Gemeinschaftsausstellung bei.

Foto: UWE HELDENS

Wenn sich 25 Künstler mit dem gleichen Thema beschäftigen, dann kommen dabei 25 unterschiedliche Kunstwerke heraus. Denn alle gehen mit anderen Ideen und Gedanken an das Thema heran. "Spielraum zu haben, heißt für mich, eine gewisse Freiheit zu haben", sagt Brigitte Böckels. Das ist ihre Herangehensweise ans Thema "Spielraum", das sich die Künstler des Wassenberger Künstlerstammtisches gegeben hatten.

Blau, Türkis und Metallic sind die Hauptfarben im Bild von Brigitte Böckels. Die 55-Jährige Erkelenzerin ist seit ihrem zehnten Lebensjahr künstlerisch aktiv, wie sie sagt. Die Übergänge in ihrem Bild sind fließend, die Farbtöne warm und kalt. An den Rändern des Bildes verblassen die Farben, nehmen an anderen Stellen an Strahlkraft zu. "Das Bild hat keinen Anfang und kein Ende", sagt Böckels. So stellt sie Spielraum da. Bei der Kunst hilft ihr die Ausbildung als Stuckateurin - zu erkennen an Metallblättchen, die im Bild eingebaut sind.

Willi Wagels (79) malt hobbymäßig. Dabei hat er schon an vielen Seminaren teilgenommen und sein Wissen rund um die Kunst erweitert. Das Thema hat er wörtlicher genommen. Sein Kunstwerk zeigt verschiedene Spielsituationen und Spiele: einen Klarinettenspieler, Würfel, ein Schachspiel, Tänzer, spielende Kinder, einen Gitarrenspieler, Noten und einen Akkordeonspieler. Es ist eine Kollage aus einigen Bildern, die durch rote Streifen voneinander abgetrennt sind. Buchstaben hat Willi Wagels aus Gangelt-Birgden als Verzierungen eingebaut. Die Buchstaben passen zu den dargestellten Spielen.

Herbstlich wirkt das Bild von Ute Henkens. Es trägt den Namen "Herbstwasser I". Kunst macht die 55-Jährige in ihrer Freizeit. Da kann sie "frei sein", sagt sie. Für ihr Kunstwerk hat Henkens mit Acryl und Marmormehl gearbeitet. Dieses hat sie auf der Leinwand aufgetragen, mit einem Fön angetrocknet und es so zum Reißen gebracht. Das Marmormehl wirkt unterschiedlich dick aufgetragen wie die Spiegelungen eines Teiches.

Gemeinsam mit Katia Inkiova-Kersten bildet Ute Henkens das Organisationsteam des Wassenbeger Künstlerstammtisches. Sie organisieren die Treffen der losen Vereinigung der Künstler. Rund 30 Teilnehmer kommen regelmäßig zu den monatlichen Treffen in der Waldschänke. Die beiden organisierten die aktuelle Ausstellung im Rathaus.

"Es ist schön, weil das Rathaus dann einfach besser aussieht", sagt Bürgermeister Manfred Winkens bei der Eröffnung der Ausstellung. Danach gingen die Besucher in den ersten Stock des Rathauses. Dort sind die Kunstwerke ausgestellt. Begleitet durch lockere Töne von Ulrich Böckels auf der Akustikgitarre verschafften sich die ersten Gäste einen Eindruck davon, wie 25 verschiedene Künstler das Thema "Spielraum" interpretieren.

(ps)
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