Wassenberg Stabwechsel bei Krebs-Selbsthilfegruppe

Wassenberg · In der Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Menschen hat Maria Zumfeld die Leitung von Marianne Schotters übernommen.

 Maria Zumfeld (3.v.l.) übernimmt den Vorsitz der Krebs-Selbsthilfegruppe von der scheidenden Marianne Schotters (2.v.l.). Zum Stabwechsel gratulieren Gemeindereferentin Eva-Maria Jessen (l.) und Dr. Cornelia Groschopp.

Maria Zumfeld (3.v.l.) übernimmt den Vorsitz der Krebs-Selbsthilfegruppe von der scheidenden Marianne Schotters (2.v.l.). Zum Stabwechsel gratulieren Gemeindereferentin Eva-Maria Jessen (l.) und Dr. Cornelia Groschopp.

Foto: JÜRGEN LAASER

Sie tritt ab, um künftig mehr Zeit für ihren Lebensgefährten Michael, ihre Kinder und Enkel zu haben: Als die Wassenberger Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Menschen im Pfarrheim Orsbeck ihr 35-jähriges Bestehen feierte, übergab Marianne Schotters die Leitung an Maria Zumfeld. Sie wolle nun "den Herbst des Lebens genießen". Der Gruppe, die sie bereits vor 25 Jahren kennenlernte, bleibt sie aber weiterhin als Mitglied verbunden.

2009 hatte Marianne Schotters die Leitung übernommen. Gegründet worden war die Selbsthilfegruppe 1982 von der inzwischen verstorbenen Elisabeth Kutz, die die Dringlichkeit des Selbsthilfe-Gedankens schon damals erkannt hatte. Und das war keineswegs selbstverständlich, wie Kreismedizinaldirektorin Dr. Cornelia Groschopp in ihrer Ansprache auf der gemütlichen Jubiläumsfeier zum Ausdruck brachte. Selbsthilfe habe seinerzeit nicht den hohen Stellenwert wie heute gehabt. Selbst Ärzte hätten den Zusammenschluss der Erkrankten kritisch beäugt. "Heute bezweifelt niemand mehr Sinn und Kompetenz", sagte die Ärztin des Kreisgesundheitsamtes in Heinsberg. Neben organisatorischen gebe es auch emotionale Hilfestellungen. Dies sei bei bedrohlichen Krankheiten ganz besonders wichtig. "Die Gruppenmitglieder wissen, wie sich eine Erkrankung anfühlt", ergänzt Groschopp. Krebserkrankungen seien heute besser behandelbar.

Beim gemeinsamen Wortgottesdienst machte Gemeindereferentin Eva-Maria Jessen deutlich, dass die Diagnose Krebs für viele einem Todesurteil gleichkomme: "Angst bestimmt das Leben." Ärzte konzentrierten sich häufig auf das Bekämpfen der Erkrankung. "Aber es gibt noch mehr. Eine empfindliche Seele", verdeutlicht Jessen. In der Wassenberger Selbsthilfegruppe werde die Botschaft Jesu gelebt. Sie rief dazu auf, "weiterhin zusammenzuhalten und Oasen der Ruhe zu schaffen".

Die neue Leiterin Maria Zumfeld ist vielen durch ihre drei Jahrzehnte umfassende Caritas-Tätigkeit bekannt. Immer mehr jüngere Patienten seien betroffen. "Das Schicksal wird in der Gruppe erträglicher. Man verliert die Angst, fasst wieder Mut", betonte sie. Die Treffen finden an jedem ersten Donnerstag im Monat ab 15 Uhr in den Räumen des Pflegedienstes Kuijpers, Am Waldrand 3 in Wassenberg, statt. Das nächste Mal wieder am 2. November.

(cb)
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