Wassenberg Stadtwaldwege bergen Stolpersteine

Wassenberg · Viele Spaziergänger nutzen die stadtnahen Waldwege rund um den Waldfriedhof und das Birgelener Pützchen. Der grobkörnige Belag bereitet im Winter vor allem Älteren und Gehbehinderten Probleme.

 Grobkörniges Gestein erschwert machen Spaziergängern den Weg zum Pützchen (oben). Unten: Beschädigungen am Draht-Wildzaun am Friedhof.

Grobkörniges Gestein erschwert machen Spaziergängern den Weg zum Pützchen (oben). Unten: Beschädigungen am Draht-Wildzaun am Friedhof.

Foto: aha

Ganzjährig ist das Wallfahrtskapellchen Birgelener Pützchen im Wassenberger Stadtwald ein beliebtes Ziel von Spaziergängern. Aufgrund der Nähe zur Oberstadt (und zu Birgelen) sind hier nicht nur eingefleischte Wanderer unterwegs, sondern auch ältere Menschen und solche, die nicht mehr allzu gut zu Fuß sind. Für sie ist ein guter Zustand der Wege ein wichtiges Thema. Auch eine Rollstuhlfahrerin wandte sich kürzlich an die Redaktion, die sich in Begleitung vom Wanderparkplatz am Ende der Tannenwaldstraße aus auf den Weg zum Pützchen gemacht hatte. "Der Weg dorthin war eine Tortur", schilderten sie und ihr Begleiter, der den Rollstuhl nur beschwerlich über das grobkörnige Deckmaterial des Weges mit teils spitz hervorstechenden Ziegelstücken schieben konnte. Die Feuchtigkeit der vergangenen Tage hat diesen Missstand vorübergehend freilich ein wenig gelindert.

Kämmerer Willibert Darius wies auf Anfrage der Redaktion darauf hin, dass auf dem beschriebenen Weg, der natürlich auch als Waldwirtschaftsweg genutzt werde, kürzlich, wie in diesen Zeiten üblich, Waldarbeiten stattfanden. "Natürlich hinterlassen Wirtschaftsfahrzeuge Spuren auf den Waldwegen, die im Winter wetterbedingt oft ohnehin nur eingeschränkt nutzbar sind", räumt Darius ein. Der übliche Belag für Waldwege bestehe hier aus sogenanntem RCL-Material, gebrochenem Steinmaterial. Durch Wettereinflüsse ergäben sich im Winter zwangsläufig Dellen und Absenkungen.

Wassenberg: Stadtwaldwege bergen Stolpersteine
Foto: Hahn aha

Doch Besserung ist in Sicht. Ende März/April werde der Bauhof - wie stets im Frühjahr - das Wegeprofil ausgleichen und mit RCL-Material in kleinerer Körnung krasse Unebenheiten beseitigen. Rund dreimal im Jahr würden die Hauptwege im Stadtwald "abgezogen", wie die Fachleute solche Profilkorrekturen bezeichnen.

Umfangreichere Arbeiten an Waldwegen nimmt der Bauhof im Frühjahr/Sommer im Bereich der Erweiterung des Waldfriedhofs vor. Auch hier bekommen die bereits angelegten Wege noch eine frische RCL-Deckschicht und einen Oberbelag mit feinkörnigem Kalksteinsplitt, kündigen Darius und Bauhofleiter Oliver Sanders an. Die vor 15 Jahren planungsrechtlich abgesicherte Waldumwandlung für die Erweiterung des Friedhofs - für die Fichtenabholzungen waren laut Darius umfangreiche Ersatzpflanzungen von Laubgehölzen vorzunehmen - soll in diesem Jahr noch eröffnet werden. Die Stadt entspreche damit vor allem der gewachsenen Nachfrage nach Wiesengräbern.

Apropos Friedhof: Während der Erweiterungsteil von einem hohen Gitterzaun umgeben ist, mutet die bestehende Begrenzung des Friedhofs mit niedrigem Jägerzaun und einem Wildschutz aus Draht stellenweise recht marode an - auch dies bemängeln manche Friedhofsbesucher. Der zerstörte Draht werde repariert, verspricht Darius. Er macht freilich wenig Hoffnung auf eine komplett neue Einfriedung des älteren Friedhofsbereiches. "Das halten wir in der Stadtverwaltung nicht für notwendig, zumal sich das dann auch auf die Friedhofsgebühren auswirken würde", gibt Darius zu bedenken.

(RP)
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