Wassenberg Uhr mit Stadtsilhouette als Abschiedsgeschenk

Wassenberg · Nach knapp fünf Jahrzehnten ist Stadt-Verwaltungsrat Manfred Sieg im Wassenberger Rathaus in den Ruhestand verabschiedet worden. Viel Lob für seine Sachkunde, Loyalität und politische Neutralität.

 Eine "Institution" verlässt das Wassenberger Rathaus: Manfred Sieg hatte am Donnerstag seinen letzten Arbeitstag.

Eine "Institution" verlässt das Wassenberger Rathaus: Manfred Sieg hatte am Donnerstag seinen letzten Arbeitstag.

Foto: Jürgen Laaser

48 Jahre Verwaltungsarbeit für die Stadt Wassenberg - das ist eine Zeitspanne, bei der dem städtischen Verwaltungsrat Manfred Sieg so schnell keiner Konkurrenz machen dürfte. Bürgermeister Manfred Winkens, leider aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes verhindert (er übermittelte beste Wünsche), sei es ein besonderes Anliegen gewesen, "seinen engsten Vertrauten" in einer Feierstunde zu verabschieden, sagte als sein Vertreter Stadtkämmerer Willibert Darius, der die vielen Gäste als Beleg wertete für das "große Ansehen" Siegs bei Kollegen, kommunalpolitischen Vertretern und Weggefährten.

Darius umriss Werdegang, Aufgabenschwerpunkte und Qualitäten des versierten Verwaltungsmannes seit seiner Einstellung 1969 in der damaligen Amtsverwaltung und als Mitarbeiter "der ersten Stunden der späteren Kommunalen Neugliederung". Wie in Siegs Porträt von der Redaktion beschrieben, betonte auch Darius dessen soziales Verantwortungsbewusstsein, geprägt durch die frühere Arbeit im Sozialamt mit vielen tiefgehenden menschlichen Kontakten. "Das besondere Verantwortungsbewusstsein war stets Grundlage seines späteren Handelns in der Verwaltung, als Ausbilder und auch als ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht", sagte Darius. Siegs vielfältige Tätigkeitsbereiche in bald fünf Jahrzehnten würden eine eng beschriebene Seite ausfüllen, betonte er und beschränkte sich auf die Haupt-Fachbereiche, in denen Sieg als Dezernats- und Fachbereichsleiter Akzente setzte: Personal- und Ratsangelegenheiten sowie Gebäudemanagement. Sieg habe in all diesen Bereichen "dem Bürgermeister stets hervorragende Arbeitsergebnisse geliefert, und zwar unabhängig davon, wer gerade Verwaltungschef war oder wie sich die politische Konstellation im Rat darstellte". Dabei hätten seine "Loyalität bei gleichzeitiger politischer Neutralität" Sieg ausgezeichnet.

Sieg, begleitet von Ehefrau Marianne und Sohn, sagte in seinen Dankesworten an Kollegen und Weggefährten, der Sitzungssaal, Ort seiner Verabschiedung, sei in gewisser Weise zu seinem Arbeitsplatz geworden. "In 30 Jahren Ratsarbeit habe ich an etwa 400 Ausschuss- und Ratssitzungen teilgenommen." Eine Herausforderung, auch wenn es nach Routinearbeit aussah. Die Haupt- und Personalverwaltung bezeichnete Sieg als besondere Aufgabe und interessante Tätigkeit. "Für mich galt immer der Grundsatz, insbesondere bei Personalentscheidungen: ,Versuche gerecht zu handeln, denn allen Recht machen kann man es sowieso nicht.'" Besonders gern blickte er auf das Erreichte in seinem Aufgabenbereich Gebäudemanagement zurück, nannte den Neubau der Begegnungsstätte, die Umgestaltung des Bürgerservicebereichs im Rathausfoyer, des Lehrerzimmers der Gesamtschule und die Herausforderungen im Zusammenhang mit der gelungenen Sanierung des Kindergartens Steinkirchen nach dem Brand. Ein extra Lob von Sieg ging an die Kooperationsbereitschaft der Effelder Vereine, die für die Kita-Interimslösung in ihrem Domizil zusammenrückten. Natürlich vergaß Sieg nicht, seiner Nachfolgerin Annika Schmitz einen guten Einstieg ins kommunale Ratsleben zu wünschen: "Frau Schmitz, die Dächer sind gebaut".

Mit Überraschung und Freunde nahm Sieg die mit der Stadtsilhouette individuell gestaltete Armbanduhr als Abschiedsgeschenk der Stadt entgegen.

(RP)
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