Wassenberg Viele Jahre engagiert für die Mission

Wassenberg · Die Kirchengemeinde Myhl pflegt seit vielen Jahren einen engen Kontakt zu den Steyler Missionaren. Denn etliche Mitglieder stammen aus dem Ort. Am Sonntag lud der Missionskreis zu einem Fest mit viel Information ein.

 Gelegenheit zu Gesprächen mit Mitgliedern der Steyler Missionare und Menschen, die freiwilligen Dienst in Entwicklungsländern leisten, gab es in Myhl ebenso wie einen Basar mit Produkten aus den Missionsregionen.

Gelegenheit zu Gesprächen mit Mitgliedern der Steyler Missionare und Menschen, die freiwilligen Dienst in Entwicklungsländern leisten, gab es in Myhl ebenso wie einen Basar mit Produkten aus den Missionsregionen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Im Jahre 1875 gründete Arnold Janssen aus Goch im niederländischen Ort Steyl nahe Venlo die "Gesellschaft des Göttlichen Wortes". Das war der Beginn des der Steyler Missionare, denen mittlerweile rund 10 000 Menschen in 74 Ländern angehören. Nun fand erstmals ein Missionsfest unter dem Motto "Unsere Verantwortung für die Eine Welt" in Myhl statt. Denn aus dem Wassenberger Ortsteil kommen etliche Mitglieder des Steyler Ordens, worauf Vorsitzender Hermann-Josef Volmer vom Missionskreis stolz verweist. Daher auch die Unterstützung: "Dass wir in einem kleinen Ort wie Myhl mit zehn Menschen im Missionskreis vertreten sind, ist eine tolle Sache."

Nach einem Gottesdienst, musikalisch gestaltet von der Kirchenband Kalibu aus der Eifel, gab es ein großes Programm im Jugendheim und in zwei aufgestellten Zelten mit jeder Menge Informationen über die Aktivitäten der Steyler Missionare, aber auch von anderen Vereinen, wie beispielsweise der "action medeor" aus Tönisvorst. Deren Vorsitzender Norbert Vloet erklärte: "Seit 50 Jahren arbeiten wir mit den Steylern und anderen Vereinigungen zusammen. Bei uns geht es darum, Menschen mit Medikamenten zu versorgen, und das auf der ganzen Welt". Dabei handelt es sich um sogenannte Generika, also gleichwertige Medikamente, die halt nicht den handelsüblichen Namen tragen.

Aktuell steht das Thema Ebola an erster Stelle. In Liberia hat "action medeor" zwei Isolationszelte aufgestellt, in denen jeweils 22 Betten zur Verfügung stehen um betroffene Patienten zu behandeln. Dazu sagte Vloet, dass man sehr dankbar sei über die finanzielle Unterstützung: "Die Kosten für die Medikamente, Schutzkleidung und das Personal sind schon enorm hoch."

Besonders interessant waren die Vorträge, die während des Missionsfest gehalten wurden. Das galt auch für die Beiträge von Katharina Grümmer und Lena Steffens. Als sogenannte Missionarinnen auf Zeit haben beide jungen Frauen ein Jahr im Ausland verbracht. Während Grümmer in Tansania war, arbeitete Steffens in Indien. Unterstützt von Leinwand-Bildern schilderten die beiden ihre Eindrücke. "Es ist am Beginn nicht so einfach, in einer völlig fremden Kultur zu leben und zu arbeiten", sagten sie. Auch mit der Sprache war es schwierig. Doch nach einigen Wochen sei dann das Eis gebrochen und der Kontakt zu den Menschen, vor allem den Kindern, wurde immer besser. Die Hauptaufgabe der jungen Frauen war es, mit behinderten Kindern zu spielen, ihnen Hilfe im täglichen Leben zu leisten oder Deutschunterricht zu geben. Beide Frauen waren einer Meinung: "Das waren Erfahrungen, die wir nicht mehr missen wollen". Zu vielen Menschen bestehe der Kontakt noch immer, und wenn es sich in Zukunft ergebe, möchten die beiden ihre "Zöglinge" auf jeden Fall noch einmal besuchen. Bei Kaffee, Kuchen, Imbiss, Vorführungen von Kindern und der Mandolinen-Spielschar Myhl bestand genug Möglichkeit zum Gedankenaustausch.

(mom)
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