Wassenberg Vorfreude aufs Eiserne Priesterjubiläum

Wassenberg · Pfarrer in Ruhe Josef Heinrichs feiert nächste Woche ein besonders seltenes Jubiläum: Vor 65 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Am Sonntag hat er Geburtstag, wird 91 Jahre alt. Regelmäßig leitet Heinrichs noch Gottesdienste.

 Seit 17 Jahren wohnt Pfarrer Josef Heinrichs in Wassenberg. Auch im Ruhestand zelebriert er regelmäßig Messen. Die nächsten beiden Sonntage sind mit Feierlichkeiten ausgefüllt.

Seit 17 Jahren wohnt Pfarrer Josef Heinrichs in Wassenberg. Auch im Ruhestand zelebriert er regelmäßig Messen. Die nächsten beiden Sonntage sind mit Feierlichkeiten ausgefüllt.

Foto: JÖRG KNAPPE (ARCHIV)

Kaum zu glauben: Mit bald 91 Jahren feiert der unermüdliche Seelsorger Pfarrer Josef Heinrichs immer noch zweimal in der Woche, regelmäßig dienstags und freitags, die Messe in St. Mariä Himmelfahrt Oberstadt. Bis vor zwei Jahren war der aktive Ruheständler sogar noch in den normalen Gottesdienstplan der Pfarrei St. Marien Wassenberg eingebunden und ist auch heute noch bei allen Anlässen der Pfarre präsent.

Gleich zweimal hat Heinrichs nun Grund zum Feiern: Übermorgen, am 5. März, wird er 91 Jahre alt, und drei Tage später, am 8. März, folgt das seltene "Eiserne Priesterjubiläum". Vor 65 Jahren wurde Heinrichs, der in Heinsberg-Straeten geboren wurde, im Aachener Dom zum Priester geweiht. Aus diesem Anlass lädt der Jubilar gemeinsam mit der Pfarrei St. Marien für Sonntag, 12. März, 10.15 Uhr, zur Festmesse in die Oberstädter Kirche ein, und anschließend besteht bei einem Empfang im Pfarrzentrum Gelegenheit, Heinrichs zu gratulieren.

"Klar freue ich mich auf diesen Tag", sagt Heinrichs im Gespräch mit der Redaktion. Seit wir den Jubilar 2016 zu seinem runden 90. Geburtstag würdigten, habe sich nicht viel verändert, berichtet Heinrichs. Vielleicht nur eines: "Mein Auto habe ich im November zurückgegeben, selbst zu fahren erschien mir in meinem Alter denn doch zu unsicher." Dennoch bleibt der Jubilar mobil: Mit Rollator-Unterstützung gehe er selbst noch einkaufen. Nette Pfarrmitglieder holen ihn mit dem Auto zu Gottesdiensten und anderen Terminen der Pfarre ab. Zur Familie im Heinsberger Südkreis besteht ebenfalls noch reger Kontakt, auch zur noch zwei Jahre älteren Schwester in Waldenrath. Im eigenen Häuschen am Wassenberger Gasthausbach fühlt sich Heinrichs nach wie vor wohl. Immerhin ist nach dem altersbedingten Ausscheiden seiner hochgeschätzten langjährigen Haushälterin Maria Pins vor rund einem Jahr nun eine Nachfolgerin in Sicht, die den Senior im häuslichen Alltag unterstützen wird.

Nach wie vor ist Heinrichs an historischer Heimatliteratur und theologischer Lektüre interessiert. Gerade lese er zum zweiten Mal das hochinteressante Interview von Peter Seewald mit dem mittlerweile emeritierten Papst Benedikt "Licht der Welt" (2010). Und mit besonderem Stolz berichtet Heinrich, dass sein eigenes Büchlein "Komm gut heim", das seine Kriegserlebnisse reflektiert, vor zwei Jahren in fünfter Auflage bei Gollenstede in Heinsberg veröffentlicht wurde.

Über Düren, Kempen und Krefeld führte der Weg als Priester Heinrichs zurück in die Heimatregion nach Schafhausen, dann nach Mönchengladbach-Bettrath und Brüggen. 19 Jahre lang leitete Heinrichs dort bis zur Verabschiedung in den Ruhestand die Pfarre St. Peter im Ortsteil Born. Dass der Geistliche, der auch heimatkundliche Schriften über Born, seine Kirche und den See verfasste, in Brüggen Spuren hinterlassen hat, zeigt seine Auszeichnung mit der Ehrenplakette der Gemeinde. Und immer noch sind die Verbindungen des Geistlichen nach Brüggen lebendig.

Ebenso viele Freunde hat der Jubilar in Heinsberg-Schafhausen, dort ist er auch als Musikförderer und Mitgründer des Bläsercorps St. Donatus geschätzt. Schon früh hatte sich Heinrichs ein Haus in Wassenberg als Altersruhesitz auserkoren, in dem er nun bereits 17 Jahre lebt.

(RP)
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