Wassenberg Wassenberg genießen beim Abendmarkt

Wassenberg · Mit einem auf fünf Jahre angelegten Konzept will Wassenberg die Stadtentwicklung vorantreiben. Die Stadt setzt dabei auf Genuss und Lebensstil, Touristik und Kultur und einzigartige Angebote. So hat ein Abendmarkt am 3. Juni Premiere.

 Geschlemmt wird in Wassenberg nicht nur beim Schlemmermarkt. Gäste der gastronomischen Betriebe auf dem Rosstorplatz fühlen sich hier wie im Urlaub. Darauf setzt die Stadt: Genuss, Erlebnis, Kultur und Tourismus.

Geschlemmt wird in Wassenberg nicht nur beim Schlemmermarkt. Gäste der gastronomischen Betriebe auf dem Rosstorplatz fühlen sich hier wie im Urlaub. Darauf setzt die Stadt: Genuss, Erlebnis, Kultur und Tourismus.

Foto: JÜRGEN LAASER

Leerstände im Stadtkern, mehr Wanderer im Wald als Kunden in der Innenstadt, das soll sich ändern. "Daran arbeitet der verwaltungsinterne Arbeitskreis Stadtentwicklung in wöchentlichen Treffen", erklärte gestern Bürgermeister Manfred Winkens, als er im Rathaus ein neues Event vorstellte: Ein Abendmarkt soll sich zwischen April und Ende Oktober, jeden ersten Freitag im Monat von 17 bis 21 Uhr, auf dem Rosstorplatz etablieren. Ein erstes Highlight aus der Ideensammlung, für die sich die Stadt den Marketing-Experten Professor Harald F. Ross ins Boot geholt hat.

Wenn die Ortsumgehung B 221n fertig ist, kann die Graf-Gerhard-Straße ab 2017 umgestaltet werden. Welche Möglichkeiten das eröffnet, lotet der Arbeitskreis aus, dem auch Stadtkämmerer Willibert Darius und Gabi Jansen angehören. "Nach Auszehrung des Geschäftslebens und Rückführung von Geschäftshäusern in Privatwohnungen ist die Wende nicht in zwei, drei Jahren machbar", betonte Prof. Ross. Daher ziele das Konzept auf eine langfristige Entwicklung in den nächsten fünf Jahren ab. Der Kommunikations- und Verkaufsexperte hofft, dass die Geschäfte wieder brummen werden: "Der Bau der Umgehungsstraße und die Stadtentwicklung verlaufen parallel."

Mit gleichen Mittel zu agieren wie in Hückelhoven, Erkelenz oder Heinsberg oder in Wettbewerb zu treten, lohne nicht. "Keine Chance!", versicherte Ross. Klein, aber fein statt "Big Investor" ist die Strategie. "Wir gehen Konkurrenz aus dem Weg und bieten etwas Neues, was es in anderen Städten noch nicht gibt, und das soll in Wassenberg erblühen", erläuterte der Professor. Die Trumpfkarten: Genuss und Lebensstil, Pflege bekannter Events und Ausbau von Veranstaltungen, Touristik und Kultur. Eine Genuss-Stadt und Erlebnis-Stadt Wassenberg soll Besucher und Konsumenten anziehen.

Wissenschaftlich heißt das "Blaue Ozean-Strategie" - gebündelte Nischenangebote, die neue Nachfrageschichten erschließen. Die künftigen Angebote sollen einzigartig, überraschend und konkurrenzlos sein. Zielgruppe sind nicht nur die über 50-Jährigen, sondern auch junge Leute. Neue Zielgruppen sollen sich neben bisherigen Kunden angesprochen fühlen durch Angebote aus den Bereichen "gesund, lokal, nachhaltig, bio, vegan, trendig, sportiv". Man wolle Erlebnis-Einkauf mit interessantem Angebot, sagte Kämmerer Darius. Eine Smoothie-Bar, ein Bistro mit trendigen Gerichten, den Bioladen aus dem Dorf holen und in der Stadt etablieren - das sind Ideen. Darius: "Wir erwarten dann auch die Kunden, die das Besondere suchen."

Das Besondere können Genussmenschen auf dem Abendmarkt finden, der zum ersten Mal am Freitag, 3. Juni, 17 bis 21 Uhr, auf dem Rosstorplatz stattfindet. Einheitliche Stände - dafür sorgt die Stadt - und Marktwagen (alle gebührenfrei) bieten Speis' und Trank aus der Region und "Zubehör zum Genießen" wie Küchenartikel und Dekoration, die Gastronomen vom Rosstorplatz tischen Leckeres auf, das Restaurant Graf Gerhard kocht in einem Pavillon. 14 Anbieter haben sich verpflichtet, alle Märkte bis Ende Oktober zu besuchen. Ein Sänger mit Gitarre trägt zum entspannenden Genießer-Ambiente bei.

(RP)
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