Wassenberg Wassenberger Wald ist wieder offen

Wassenberg · Ab November ist die Sperrung der vom Tornado im Juli betroffenen Waldbereiche aufgehoben. Die gravierendsten Unwetterschäden sind beseitigt. Nun beginnt die Aufforstung. Darüber informierte das Forstamt den Stadtbetrieb.

 Konrad Hecker vom Landesbetrieb Wald und Holz zeigte drei Wochen nach dem Unwetter die Sturmschäden im Bereich der Rödger Bahn. Arbeitsreiche Wochen liegen hinter den Forstleuten.

Konrad Hecker vom Landesbetrieb Wald und Holz zeigte drei Wochen nach dem Unwetter die Sturmschäden im Bereich der Rödger Bahn. Arbeitsreiche Wochen liegen hinter den Forstleuten.

Foto: Ruth Klapproth (Archiv)

Vom "schwärzesten Tag" für den Wassenberger Wald, den er bislang erlebt habe, sprach Regionalförster Claus Gingter in der Verwaltungsratssitzung des Wassenberger Stadtbetriebes. Im Mittelpunkt stand dort der neue Forstwirtschaftsplan. Und der ist natürlich beeinflusst von den Forstschäden - im Klartext: den Verwüstungen -, die die Windhose am 20. Juli auf rund 20 Quadratkilometern in den Waldbereichen zwischen Schloss Elsum, Rothenbach und Birgelen hinterlassen hat. Kein Wunder, dass der vorgelegte Forstwirtschaftplan 2015 als "Nachsturmplan" bezeichnet wurde.

Seit kurzem sehen die Forstleute und die beauftragten Firmen jedoch Licht im Tunnel. "Die Aufräumarbeiten sind weitgehend abgeschlossen", sagte Gingter - verbunden mit viel Lob für die beauftragten Forstunternehmen, die sich mächtig ins Zeug gelegt hätten, so dass es auch für die Waldspaziergänger nun Entwarnung geben kann: Ab November sind die betroffenen Waldbereiche offiziell wieder für Spaziergänger freigegeben. "Wir können weitgehend sicherstellen", so Gingter "dass das Spazierengehen wieder ohne Gefahr möglich ist." Dass sich in den vergangenen Wochen viele Menschen nicht ans Betretungsverbot hielten und sogar Absperrungen missachtet wurden, sei sehr ärgerlich gewesen, sagte Joachim Knoth, Fachbereichsleiter vom Landesbetrieb Wald und Holz. Und er riet auch weiterhin zur Achtsamkeit.

Vor allem bei den Laubhölzern (Eichen, Buchen, Eschen) nutzte der Sturm die breite Angriffsfläche. Auf 18 Hektar Fläche sind für diesen Herbst und das Frühjahr Aufforstungen geplant. Wobei ein Schwergewicht (50 Prozent) bei Eichen liegen wird, die, so Gingter, als bodenständiges Gehölz wegen ihrer Klimabeständigkeit und als nachhaltiger Samenspender einen wichtigen Bestandteil der Mischwälder unserer Region bilden. Die Sturmschäden hätten den grundsätzlich guten Alt-Eichenbestand der Wälder im Bereich der Forstbetriebsgemeinschaft (dazu zählen Stadt- und Privatwälder in Wassenberg, Wegberg, Hückelhoven und Erkelenz) nicht nachhaltig geschädigt. Auch Douglasie, Lärche, Küstentanne und Esskastanie listet der Aufforstungsplan für den Wassenberger Wald auf. Als Ziel der Aufforstungen wird die Schaffung stabiler Mischwaldbestände genannt. Dass die Region hier auf einem guten Weg sei, erläuterte Joachim Knoth, der den "Forsteinrichtungsplan" vorstellte.

Von weiterhin stabilen Holzpreisen, auf die sich gottlob regionale Unterwetterereignisse kaum auswirken, sprachen die Forstleute. Zum finanziellen Schadensausgleich tragen maßvolle Holzeinschläge bei, die ohnehin zur Bestandspflege (Belichtung) nötig sind. Kostendämpfend bei den Materialkosten wirkt sich aus, dass die Region an einem durch Bund und Land geförderten Programm für den Ausbau und die Biotopvernetzung von Eichenwaldgesellschaften teilnimmt, das in der Region durch den Nabu mitbetreut wird und in Kooperation mit der niederländischen Forstbehörde geschieht. So konnte Gingter mitteilen, dass sich die auf zunächst rund 64 350 Euro veranschlagten Ausgaben im Plan für 2015 durch Fördermittel um rund 20 000 Euro senken lassen.

(RP)
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