Wegberg/Niederkrüchten 500 Deckel für eine Impfdosis

Wegberg/Niederkrüchten · Andreas Caputa unterstützt mit Kollegen eine Sammelaktion für den guten Zweck. Der Rath-Anhovener sucht Helfer.

 Übergabe von PVC-Schraubverschlüssen am Haus St. Georg: Die "MER Klang"-Geschäftsführer Andreas Caputa (v.l.) und Hanno Labonde, Hausleiterin Bianca Heintges und die FÖJler Dana Neumann und Louis Krause.

Übergabe von PVC-Schraubverschlüssen am Haus St. Georg: Die "MER Klang"-Geschäftsführer Andreas Caputa (v.l.) und Hanno Labonde, Hausleiterin Bianca Heintges und die FÖJler Dana Neumann und Louis Krause.

Foto: Nicole Peters

Die gesammelte Ware ist bunt: PVC-Schraubdeckel von Mehrweg- und Einwegflaschen oder Getränkekartons mit maximal vier Zentimetern Durchmesser in den unterschiedlichsten Farben sind es, die der Rath-Anhovener Andreas Caputa und sein Niederkrüchtener Arbeitskollege Hanno Labonde bei fleißigen Mitstreitern abholen oder selbst zusammenbringen.

Für sie eine Art des sozialen Engagements, die gut zu ihrem Alltag passt. Es sei keine richtige Arbeit, die Deckel seien sauber und es tue keinem weh, sie abzugeben, sagen sie. Eine Aktion, für die sie mehr Engagierte gewinnen möchten.

Der von ihnen unterstützte Verein "Deckel drauf" mit Sitz in Nürnberg hat bisher mit mehr als 76 Millionen Deckeln mehr als 150 000 Impfungen gegen Polio (Kinderlähmung) finanziert. In NRW ist das Netzwerk der Sammelstellen noch ausbaufähig. Im Kreis Heinsberg befinden sich je eine registrierte Sammelstelle in Erkelenz und Heinsberg. Die beiden Geschäftsführer der Firma "MER Klang", Verleih von Veranstaltungs- und Eventtechnik, haben vor sieben Jahren die Spendenmöglichkeit kennengelernt. Durch private Kontakte hatten sie Anteil an dem Schicksal eines polnischen Mädchens, das an Knochenkrebs litt, genommen. Auf der Suche nach Möglichkeiten der Hilfe lernten sie den Verein "Deckel drauf" kennen und engagieren sich seither für diesen.

Geld für den guten Zweck zu sammeln, sei schwieriger, finden sie. Die jungen Männer holen größere Mengen gesammelter Deckel in erster Linie an den Sammelstellen ab oder nehmen Ware nach telefonischer Ankündigung in ihrem Büro in Niederkrüchten entgegen. Aufgrund der Kooperation des Vereins mit dem Verwerter "Grüner Punkt" wird das Sammelgut von Letzterem geholt, verarbeitet und vergütet. An diesem Tag sind Caputa und Labonde zum Haus St. Georg in Watern gekommen, um die dort vorhandenen Deckel auf dem Weg einzuladen. Die dort beheimateten Pfadfinder seien vor einem Jahr in der Vorweihnachtszeit bei der Suche nach einer guten Aktion auf die Sammlung aufmerksam geworden, erzählt die Hausleiterin der Jugendbildungsstätte, Bianca Heintges. Das Haus sammelt in größerem Umfang, ist aber noch keine registrierte Sammelstelle. Unterstützung erhält die Hausleiterin beim Aufstellen von Sammelbehältern im Empfangsbereich und Gruppenraum von Dana Neumann und Louis Krause, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Haus absolvieren. "Bei 20.000 Übernachtungen im Jahr kommt eine große Menge an Deckeln zusammen", erklärt Heintges, "und der Ansatz passt zu den Pfadfindern und ihrem Vorsatz der guten Tat sowie zu ihrer ökologischen Ausrichtung."

Toll sei auch, das ganze Jahr über aktiv sein und aus dem persönlichen Haushalt Deckel beisteuern zu können. "Mehr Sammelstellen wären gut", bekräftigen Caputa und Labonde, mit ihrem Transportwagen könnten sie diese auf ihren Arbeitsrouten abfahren. Die Menge von 500 PVC-Deckeln ergibt die benötigte Summe für eine Impfdosis - eine wichtige Hilfe für Kinder in Ländern, in denen kein ausreichender Impfschutz gewährleistet wird.

(cole)
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