Wegberg "Ab ins Beet": TV-Baggerkönig ist stolz auf seinen Container-Pool

Wegberg · Durch das TV-Format "Ab ins Beet" wurde Henrik Drüen deutschlandweit bekannt. Seit 2013 lebt er mit seiner Familie in Wegberg-Venn. Zurzeit bringt der 29-Jährige den SV Merbeck 1912 auf Vordermann.

Zwischen Tetelrath, Merbeck und Lüttelforst findet man sie noch, die Idylle des Landlebens. Mehrgenerationenhäuser stehen an weiten Feldern, auf denen schwere Feldmaschinen ruhen, als die letzten Sonnenstrahlen auf die Landschaft fallen. Nur in der kleinen Ortschaft Venn ist die feierabendliche Ruhe noch nicht eingekehrt. Henrik Drüen sitzt auf seinem brummenden Rasenmäher und bearbeitet das, was von dem Grün noch übrig ist.

"Hier bin ich vergangenes Jahr mit dem Bagger versunken", sagt der 29-Jährige und zeigt auf eine karge Stelle, an deren Ende die eigentliche Attraktion des Gartens steht: ein tiefblauer Baustellencontainer, zur Hälfte in den Boden eingelassen. Er fungiert als Swimmingpool und ist das jüngste Projekt des Heimwerkers, "aber nicht mein letztes", sagt Henrik Drüen. Als er über die neuen Projekte ins Schwärmen gerät, entschwindet seine Lebensgefährtin Lisa mit der kleinen Tochter Emma ins Haus. "Das hat doch Charme", sagt Drüen vor einem Jahr grinsend in die Fernsehkamera der Sendung "Ab ins Beet", als er den Container im Garten versenkt. Vor anderthalb Jahren ist der Moerser nach Wegberg-Venn gezogen. Die Kamera von "Vox" begleitet ihn bei der Umgestaltung seines Gartens. Stattliche 1600 Quadratmeter "Spielwiese" hat der 29-Jährige in Venn zur Verfügung: "Ich habe noch einiges vor." Winterharte Palmen, einen Zaun und eine Hängematte würden nun folgen. "Das TV-Team begleitet Deffi und mich dann wieder."

Wenn er von "Deffi" spricht, meint Drüen seinen Freund Detlef Steves, der für seine cholerischen, aber nicht minder unterhaltsamen TV-Ausraster bekannt ist. Er warb Henrik Drüen vor fünf Jahren an. "Deffi hat gefragt, ob ich Lust hätte, ihm beim Gartenumbau zu helfen", erzählt Drüen (29) über seinen Einstieg bei der Fernsehsendung "Ab ins Beet". Durch die Arbeit in der Baufirma seines Vaters, hatte er das nötige Know-how und Equipment - und sorgte von da an auf den Baustellen mit für Furore. Ungewohnt ernst reagiert der Baggerfahrer, als die Frage nach Scripted Reality kommt. "Es gibt kein Drehbuch. Das würde ich nicht mitmachen", sagt Henrik Drüen. "Wir besprechen die Projektideen und der Rest, das sind wir." Kennt man die skurrilen Dialoge, ist das zwar kaum beruhigend - zumindest aber ist es authentisch. Und weil Authentizität im Fernsehen rar geworden ist, ist das TV-Format wohl so erfolgreich.

Als Henrik Drüen auf dem Beckenrand des Container-Pools sitzt, winkt sein Nachbar freundlich herüber. Viel Verständnis dürfte gefragt sein, wenn nebenan immer Aktion ist. "So kennen wir ihn eben", sagt der Nachbar. Wenn der 29-Jährige nicht gerade Videos vom Äpfelschälen mit dem Akku-Schrauber hochlädt, können Facebook-Freunde seine Sportberichte vom SV Merbeck 1912 anschauen: "Wir spielen nur Kreisliga, aber unsere Videos sind schon Kult", sagt Drüen, wieder halb ernst. Das Ziel ist ehrenwert: Mit SV-Trainer Christoph Wünschmann will er den Verein zukunftsfähig machen. Und wenn bei Drüens mal keine Kamera läuft? "Dann mache ich in meinem Garten trotzdem weiter."

(jessi)
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