Wegberg "Asyl in Wegberg" mit neuem Vorstand

Wegberg · Neue Vorstandsmitglieder und eine größere Ausrichtung auf Hilfe zur Selbsthilfe: Der rührige Verein "Asyl in Wegberg" steuert gestärkt neue Projekte an. Ab August wird ihn ein Bundesfreiwilligendienstler ("Bufdi") unterstützen.

 Susanne Gandek (l.) ist die neue Vorsitzende von "Asyl in Wegberg". Deren Vorgängerin Gabi Peterek gab diese Aufgabe im Mai ab und möchte sich jetzt in größerem Umfang auf praktische Weise um die Menschen kümmern.

Susanne Gandek (l.) ist die neue Vorsitzende von "Asyl in Wegberg". Deren Vorgängerin Gabi Peterek gab diese Aufgabe im Mai ab und möchte sich jetzt in größerem Umfang auf praktische Weise um die Menschen kümmern.

Foto: Jörg Knappe

Die Neubesetzung des Vereinsvorstandes von "Asyl in Wegberg" stellt eine Chance dar, unter guten Bedingungen die Anstrengungen für die Integration der Wegberger Asylbewerber fortsetzen zu können. Die sozialpädagogische Leitung wird die Diplom-Sozialpädagogin und bisherige Vorsitzende Gabi Peterek übernehmen - sie möchte sich damit gerne in größerem Umfang auf praktische Weise um die Menschen kümmern. Neue Vorsitzende ist Susanne Gaudek.

Eine relativ schwierige Zeit liegt hinter dem Verein, der sich vor rund einem Jahr aus einer Bürgerinitiative heraus gegründet hatte. "Es war so, dass stellvertretende Vorsitzende und Kassierer aus verschiedenen Gründen ihre Arbeit niedergelegt haben", erzählt Gabi Peterek, "eine Weile habe ich allein weitergemacht." Sie hatte gehofft, Leute zu finden, die sich langfristig und im nötigen Umfang für die Vereinsbelange einsetzen möchten. "Im Mai habe ich meinen Vorsitz niedergelegt, da mir die Arbeit zu viel wurde. Die Geschäftsführung liegt mir nicht so, ich wollte mich mehr auf praktische Weise um die Flüchtlinge kümmern."

Jetzt hat sich anscheinend mit der Neubesetzung des Vorstandes in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine gute Lösung für alle gefunden. Neue Vorsitzende ist Susanne Gaudek, Stellvertreter ist ein Migrant aus Sri Lanka, Mitbegründer der Arbeitsgruppe "Heinsberg hilft", und Asylbewerber Daouda Camara ist Kassierer.

"Mama Gabi" oder "Mama Afrika", wie Peterek gelegentlich von ihren Schützlingen genannt wird, kümmert sich betreuend um deren individuelle Belange. Gaudek ist ebenso Mitglied im Mönchengladbacher Verein "Viele in Eins", dessen Mitbegründer Makenda Williams Mawete ab September das aus Landesmitteln finanzierte Projekt "Komm an" zur Vermittlung von Sprach- und Computerkenntnissen im kleinen Begegnungszentrum von "Asyl in Wegberg" auf der Beecker Straße mit betreuen wird. Familienpflegerin Susanne Gaudek freut sich auf ihre neue Aufgabe als Vorsitzende, mit der sie zu Teilen bereits seit Jahren vertraut ist. Die Familienpflegerin unterhielt als Mitglied von "Viele in Eins" seit 2012 Kontakte zunächst zur kommunalen Arsbecker Einrichtung an der Nordstraße und später ebenso in Klinkum und Dalheim. Die Ratheimerin kennt daher Mitarbeiter der Wegberger Stadtverwaltung und viele Asylbewerber.

Alle Mitglieder gemeinsam setzen künftig verstärkt die Priorität auf Hilfe zur Selbsthilfe: etwa durch weitere Asylbewerber als Mitglieder und aktive Ehrenamtliche. Durch die aktuelle Vorstandszusammensetzung hat sich eine neue Fördermöglichkeit ergeben. So wird ein Bundesfreiwilligendienstler ab August im Wegberger Verein mitarbeiten. Ein sehr dringendes Anliegen bewegt die Aktiven weiterhin: Sie sind auf der Suche nach einem Neun-Sitzer-Bus, um regelmäßige Shuttlefahrten für Flüchtlinge vor allem aus der Nordstraße anbieten zu können. Finanzieren werden sie den Kauf des Fahrzeugs, das mindestens zwei Jahre fahrtüchtig sein sollte, durch eine Spende des Rotary-Clubs Heinsberg. Der "Bufdi" könnte Fahrten übernehmen und sich bei Bürotätigkeiten einbringen, planen Gaudek und Peterek.

(RP)
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