Wegberg Beecker Flachs sorgt für Kooperation

Wegberg · Die Tradition lebendig erhalten - eigens dafür gehen der Heimatverein Wegberg-Beeck und der Förder- und Museumsverein Schrofmühle einen gemeinsamen Weg. Dazu gehören wird der Nachfolger des früheren Flachsmarkts.

 Am 9. August werden der Heimatverein Wegberg-Beeck und der Förder- und Museumsverein Schrofmühle gemeinsam den Beecker Flachs ernten und dieses Ereignis am Abend wie auch am 14. September beim neuen Wegberger Flachstag feiern.

Am 9. August werden der Heimatverein Wegberg-Beeck und der Förder- und Museumsverein Schrofmühle gemeinsam den Beecker Flachs ernten und dieses Ereignis am Abend wie auch am 14. September beim neuen Wegberger Flachstag feiern.

Foto: Privat (Archiv)

Der Heimatverein Wegberg-Beeck mit seinen beiden Museen und die Schrofmühle gehen künftig einen gemeinsamen Weg. "Wir haben schließlich ein gemeinsames Thema", sagt Georg Wimmers vom Heimatverein und richtet seinen Blick dabei auf den Flachs.

Wegberg: Beecker Flachs sorgt für Kooperation
Foto: Heinz Gerichhausen

Eine Kooperation ist das Ziel. Das, so betont Dr. Ferdinand Schmitz vom Förder- und Museumsverein Schrofmühle, sei schon lange ein Thema gewesen, das nun realisiert wird. Bereits am 9. August findet ein erster wichtiger Termin für die Beteiligten statt: Dann trifft man sich auf einem Feld neben dem Beecker Friedhof zum gemeinsamen Flachsraufen (14 Uhr). Die Ernte wird dabei auf dem Flachsfeld aufgestellt. Am Abend (19 Uhr) heißt es dann "Lott os senge" im Flachsmuseum am Lagerfeuer.

Am 14. September geht es weiter mit dem Flachstag. Georg Wimmers: "Den Flachsmarkt in seiner üblichen Form gibt es ja nicht mehr. Stattdessen wird der Flachstag veranstaltet. Dabei wird die Ernte nach dem Trocknen ins Flachsmuseum gebracht. Der Flachs wird dann geriffelt."

Und dann kommt die Schnittmenge des Heimatvereins und der Schrofmühle ins Spiel: In einem weiteren Arbeitsgang werden die Samenkapseln mit dem sogenannten Bleuel (ein hölzerner Schlägel) gesprengt, die Leinsamen werden so von den Schalen getrennt. Die Samen können dann in der Schrofmühle zu Öl verarbeitet werden. Ein Erntedankfest beschließt die Aktion.

Wie Dr. Ferdinand Schmitz sagt, wurde die Schrofmühle vor einigen Jahren durch die Ölpresse und das Rührwerk wieder vervollständigt. "Das Öl stellen wir den Beeckern gegen einen Müllerlohn natürlich wieder zur Verfügung", erklärt Schmitz augenzwinkernd. "Wie hoch dieser ausfällt - das werden sicherlich schwierige Verhandlungen." Alle Beteiligten freuen sich jedenfalls über die Kooperation, die über das ganze Jahr laufen soll.

Besonders wichtig ist den Akteuren, dass Kinder und Jugendliche an die Hand genommen werden, um ihnen diese schöne Tradition nahezubringen. Die Schüler der Beecker Gemeinschaftsgrundschule Am Beeckbach sind längst damit vertraut, sorgen sie doch stets für die althergebrachte Flachsaussaat im Ort.

Bürgermeister Michael Stock lobt die geplanten Aktivitäten des Heimatvereins und der Schrofmühle ausdrücklich. Diese Traditionen am Leben zu erhalten, müsse schließlich das Ziel sein.

Der neu gegründete Flachstag soll am 14. September stattfinden. Das ist auch der Tag der Mühlentour. Am Flachstag finden im Flachsmuseum und an der Schrofmühle Aktionen zur Leinsamengewinnung statt. Interessierte Besucher können entweder per Fahrrad - organisiert wird dabei auch eine Fahrradtour für Familien - oder mit einem Shuttleservice beide Orte besuchen. Für Kuchen, Kaffee und Getränke ist gesorgt.

(RP)
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